Guido Maria Kretschmer: "Ich war so verloren wie noch nie"
In der Talkshow deep und deutlich wird Guido Maria Kretschmer so persönlich wie nie zuvor. Erstmals im TV spricht der Modedesigner über die letzten Stunden mit seinen geliebten Eltern auf dem Sterbebett.
Es war die bislang schwerste Zeit im Leben des "Shopping Queen"-Stars: Guido Maria Kretschmer musste im vergangenen Jahr gleich mehrere Schicksalsschläge verkraften. "Es war ein wirklich schwieriges Jahr. Das fing nicht nur mit meinen Eltern an, sondern, dass sich viele Dinge veränderten", erzählt er im bewegenden Talk mit Moderatorin Aminata Belli.
"Mein Vater hörte einfach auf zu essen"
Nachdem sein Magazin "Guido" eingestellt wurde, verstarb im Mai seine geliebte Windhündin Aimée. Und auch die darauffolgenden Monate sollten von Abschied geprägt sein: Innerhalb kurzer Zeit musste Guido Maria Kretschmer den Verlust beider Elternteile verkraften. "Mein Vater hat einfach aufgehört zu essen, zu trinken und seine Tabletten zu nehmen", so der Modemacher, der bei deep und deutlich erstmals über intime Momente mit seinen Eltern am Sterbebett sprach.
In dieser schweren Lebensphase sei seine Mutter Marianne "in eine andere Welt marschiert". "Meine Mutter wurde, in der Zeit als mein Vater in den Sterbeprozess überging, dement und löste sich von dieser Situation, um sich zu schützen. Es war wirklich verrückt, man verlor beide auf einmal", erinnert sich Guido Maria Kretschmer.
Nach dem Tod seiner Mutter fiel er in ein Loch
Nachdem Vater Erich im August 2023 im Krankenhaus verstorben war, folgte wenige Tage vor Weihnachten die nächste Hiobsbotschaft: "Ich hatte den Tod meines Vaters nicht richtig überwunden, da sagt meine Schwester am Telefon: 'Mama stirbt'. Und ich musste noch weiterdrehen bis zur Mittagszeit. Ich dachte, ich müsste durchhalten", offenbart Guido Maria Kretschmer, der für seine stets fröhliche und nahbare Art von Fans und Kollegen verehrt wird. "Da war ich preußischer Soldat. Es war schwierig zu lächeln, aber ich habe es geschafft."
Bis zum letzten Atemzug wich er seinen geliebten Eltern nicht von der Seite. Hörte ihnen zu, hielt sie im Arm, pflegte sie liebevoll. Als auch seine Mutter im Dezember stirbt, fällt Guido Maria Kretschmer in ein Loch. "Da war alles weg. Da war ich fast nicht in der Lage mit dem Auto zurück nach Hamburg zu fahren. Da war ich so lost wie noch nie in meinem ganzen Leben. Es war schrecklich." Seine größte Stütze in dieser Zeit: sein Partner Frank Mutters, mit dem er seit 2018 verheiratet ist, und seine zwei Jahre jüngere Schwester Gudrun, die als seine engste Vertraute gilt.
"Meine Schwester und ich haben die ganze Nacht geweint"
Mit ihr teilte er auch einen Moment, der seinen Trauerprozess verändern sollte. In einer klaren Nacht auf Sylt entdeckt er plötzlich eine Sternschnuppe am Himmel - und schöpft neue Hoffnung. "Ich spürte, wie mein Vater mich als Kind in ein Handtuch gekuschelt in den Arm nahm. Vielleicht steckt dahinter auch die Hoffnung zu denken, dass es wirklich eine Art von Gemeinschaft gibt. Seit diesem Moment war ich freier, da wurde es immer leichter. Ich habe meine Schwester angerufen und wir haben die ganze Nacht geweint."