Welttag zur Überwindung von Armut will Zusammenhalt stärken
Mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut betroffen oder bedroht. In der Öffentlichkeit ist dies aber oft ein Tabuthema. Der Internationale Tag zur Beseitigung von Armut will heute darauf aufmerksam machen.
Als ich eine Wohnung suchte, in Schwerin, vor ein paar Jahren, da war ich überrascht, um es vorsichtig zu formulieren, denn es gibt einen Teil der Stadt, der glänzt recht golden, mit dem Schloss mittendrin, da gibt es Altbauten und Villen und die Miete ist hoch und dann gibt es noch einen anderen Teil der Stadt, da ist es grau, da stehen Platten und die Miete ist günstig. Dazwischen ist nix, außer Bahnlinien. Das ist Segregation wie aus dem Bilderbuch, meine ich.
Ob arm oder reich: In der Bibel sitzen alle an einem Tisch
Soziale Unterschiede kannte man auch schon zu biblischen Zeiten, aber da wurde ein anderes Bild gemalt. Von Jesus. Von Festessen sprach er, immer wieder, wie man sich diese so vorstellt: glamourös mit Kerzen und Wein und gutem Essen. Nur eines ist bei diesen Festmahlen anders: Da sitzen Menschen am Tisch, die man nicht erwartet. Da sitzt der verlorene und wiedergefundene Sohn, da sitzen Zöllner und Sünder und alle möglichen Menschen, die sich so ein Festessen normalerweise nicht leisten können oder auch nicht verdient haben. Da sitzen Menschen auch aus den grauen Orten, in Gottes Reich. Da sitzen alle an einem Tisch, will Jesus damit sagen.
Tag zur Beseitigung von Armut für mehr Zusammenhalt
Am 17. Oktober ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Armut, und weil ich weiß, dass Armut nicht einfach beseitigt werden kann, auf Fingerschnips, wünsche ich mir wenigstens, dass es wieder möglich ist, in Städten wie Schwerin oder Rostock oder Neubrandenburg, dass Arme und Reiche zusammenleben.