Linke: Mehr armutsgefährdete Menschen in Hamburg
In Hamburg steigt die Zahl der armutsgefährdeten Menschen weiter an - gegen den Bundestrend. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022 hervor, die NDR 90,3 vorliegen. Danach ist jeder oder jede fünfte Erwachsene und jeder oder jede vierte Jugendliche in der Stadt von Armut bedroht.
Die relative Armut in Hamburg ist seit 2020 deutlich gestiegen. Da lag sie bei 18,9 Prozent, zwei Jahre später bei 20,4 Prozent. David Stoop von der Linksfraktion hat sich die Zahlen vorgenommen und spricht von einer alarmierenden Zunahme von Armut in Hamburg. Die soziale Spaltung der Gesellschaft vertiefe sich ausgerechnet im reichen Hamburg mehr und mehr, sagt er und warf dem Senat Ignoranz und Untätigkeit vor.
Bundestrend zeigt nach unten
Auch in anderen Bundesländern ist die Armutsgefährdung gestiegen, der Bundestrend zeigt aber nach unten. Als armutsgefährdet gilt ein Mensch, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2022 lag dieser Wert für einen Einpersonenhaushalt bei 1.250 Euro netto im Monat, für eine Familie mit zwei Kindern waren es 2.625 Euro netto im Monat.
Deshalb spricht man auch von relativer Einkommensarmut. Die Linksfraktion hat die Daten aus dem Mikrozensus 2022 ausgewertet. Diese liegen seit Juli vor.