Kirchenaustritte - "Kein Geld für Institutionen von Gestern"
Es gibt heute tausend Gründe, um aus den Kirchen auszutreten. Viele verstehen nicht, warum sich die Kirchen nicht verändern? Müssen sie wirklich so mächtige Institutionen sein, die so viele Vorschriften machen?
In Scharen treten die Menschen seit Jahren aus den Kirchen aus. Allein im vergangenen Jahr verließen rund 520.000 Frauen und Männer die katholische, 380.000 die evangelische Kirche. Doch ein Kirchenaustritt bedeutet nicht zwangsläufig, vom Glauben abzufallen. Es bedeutet streng genommen vor allem der Kirche das Geld zu entziehen. Und das heißt: Ich möchte keine Institution unterstützen, die daherkommt wie aus der Zeit gefallen. Die es nicht in für mich angemessener Zeit schafft, aus ihren Fehlern zu lernen. Und dass ausgerechnet eine Institution, die über viele Jahrhunderte fast allein die Grenze gezogen hat zwischen Gut und Böse.
Kirchen haben Monopol in Glaubensfragen
Was haben die Kirchen nicht alles abgeleitet aus den Zehn Geboten, die in der Bibel überliefert sind? So hatten sie das Monopol auf den Weg der Menschen zu Gott. Heute wollen immer weniger Menschen nach kirchlichen Vorgaben leben. Erst recht, wenn Amtsträger sie eingefordert, aber selbst mit Füßen getreten haben.
Engagiertes Handeln statt Lehrsätzen und Vorschriften
Im Rückblick zeigt sich, alles das ist nicht vom Himmel gefallen. Menschen haben es gemacht. Sie haben auch die Kirchen zu Institutionen geformt, die heute manchmal wie Dinosaurier wirken. Die Gestalt der Kirchen könnte eine andere sein. Doch es fällt schwer, sich von gewohnten Formen und errungener Macht zu verabschieden. Aber vermutlich gibt es die neue Gestalt der Kirche in Anfängen bereits, weil Menschen an verschiedenen Orten als Glaubende nach neuen Wegen suchen und die auch gehen. Weniger Apparat, mehr biblische Botschaft. Weniger Lehrsätze und Vorschriften, dafür wachsame Augen für jede Not und engagiertes Handeln.