Hand in Hand: Bürgerstiftung auf Norderney erfüllt Wünsche
Auf Norderney erfüllt eine Bürgerstiftung Wünsche. Zuletzt hat sie damit Projekte umgesetzt, die für mehr Barrierefreiheit und weniger Einsamkeit sorgen. Alles unter dem Motto "Von Norderney für Norderney".
Strammen Wind aus Nordwest kennt man auf der Insel. Vor allem im Winter. Für frischen Wind das ganze Jahr sorgt die Bürgerstiftung Norderney. Etwa 80 hoch motivierte Mitglieder, alle ehrenamtlich und immer das Stiftungsmotto im Blick: "Von Norderney für Norderney". Viele sind "Zeitspender", sie investieren ihre Freizeit, unterstützen, wo sie können. Auch mit dem Ziel, Menschen aus der Einsamkeit zu holen. Nicht nur Insulaner, auch Feriengäste, wie das Wattmobil zeigt. Ob Senioren, Kinder oder Menschen mit Handicap, niemand muss künftig zurückbleiben, wenn es gemeinsam auf Wattwurmtour geht.
Barrierefrei am Strand: Bald auch digitaler Wegweiser
Das Wattmobil passt perfekt zum gedruckten Wegweiser der Bürgerstiftung: "Norderney barrierefrei". Er zeigt, wie und wo der Strand mit Rollator oder Rollstuhl oder auch mit Kinderwagen problemlos erreicht wird. Oder Restaurants, Arzt und Apotheke. Die Broschüre soll demnächst auch digital abrufbar sein - in einer App. "Damit wollen wir eine Brücke schlagen, zu der Generation, die ein Smartphone benutzt. Und das sind ja keineswegs nur junge Leute", sagt Uwe Rosenboom, alteingesessener Geschäftsmann und seit zwei Jahren Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Norderney.
Bürgerstiftung auf Norderney: Mit Spenden Wünsche erfüllen
Rosenboom lacht, wenn er von seinen anfänglichen Bedenken spricht. "Bürgerstiftung", das wirkte "so altmodisch". Aber kaum, dass er auf Karin Rass traf, ging es ihm wie vielen anderen Mitgliedern. Wer mit der 68-jährigen Osteopathin spricht, kann sich ihrem Charme und der sanften Überzeugungskraft kaum entziehen. Die Insulanerin ist die gute Seele und Motor der Bürgerstiftung, eine Menschenfängerin im besten Sinn. Sie ist Vorsitzende des Stiftungsrats. Der entscheidet gemeinsam mit dem Vorstand, wie Spenden verteilt, welche Wünsche erfüllt werden.
Wünsche müssen lebenswert und zukunftsfähig sein
Die Bürgerstiftung Norderney hat seit ihrer Gründung im Jahr 2003 schon viele Wünsche erfüllt. Da waren die Saxophone für das Schulorchester, eine Hollywoodschaukel für den Mehrgenerationenpark, Ferngläser für Kinder zur Vogelbeobachtung, auch die Sternwarte auf der Insel profitierte. Und eben das Wattmobil für Menschen mit Handicap. Eine wichtige Voraussetzung für die Wunscherfüllung: Die Projekte müssen zu Norderney passen - lebenswert und zukunftsfähig. Die Verwendung der Spenden ist transparent und wird regelmäßig veröffentlicht. Die Bürgerstiftung ist vom Bundesverband Deutscher Stiftungen zertifiziert und gemeinnützig. Spenden können steuerlich abgesetzt werden.