Sendedatum: 30.07.2012 | 20:15 Uhr | NDR Info
1 | 11 50 Millionen Karteikarten umfasst die Zentrale Namenskartei des DRK-Suchdienstes. Hamburgs Standort-Leiterin Kirsten Bollin ist seit 2003 dabei. Sie musste den Keller für die Regale leer räumen. Denn erst seit dem Frühjahr 2014 lagern die Karteikästen in Hamburg - zuvor waren sie am Standort München untergebracht.
Foto: Marc-Oliver Rehrmann
2 | 11 Manche Familiennamen kommen naturgemäß häufig vor, zum Beispiel der Name "Köhler". Dass auf dem Kasten "Köler" steht, hat eine triftigen Grund: Die Namen der Vermissten sind nicht alphabetisch geordnet, sondern phonetisch - also nach ihrem Klang. Die Zahlen hinter den Vornamen stehen für Geburtsjahre.
Foto: Marc-Oliver Rehrmann
3 | 11 Ein häufiges Problem bei der Suche nach Vermissten war, dass Angehörige den Namen unterschiedlich angaben. Aus einer Marianne Becker konnte in den Karteikarten schon mal eine Hanne oder Marie Bäker werden. Hilfreich war hingegen, wer einen weniger geläufigen Familennamen wie Löwenberg hatte.
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4 | 11 In den Karteikästen sind die Schicksale von rund 20 Millionen Menschen erfasst. Mitunter haben sich für einen Vermissten-Fall im Laufe der Jahrzehnte mehrere Karteikarten angesammelt.
Foto: Marc-Oliver Rehrmann
5 | 11 Der rote Punkt weist darauf hin, dass diese Karteikarten digitalisert worden sind. Das Vorhaben war nicht ganz einfach. Zehn Jahre lang waren die Suchdienst-Mitarbeiter damit beschäfigt. Seit 2013 ist das Projekt abgeschlossen. In der täglichen Arbeit greifen die Mitarbeiter nach wie vor auf die vergilbten Zettel zurück - bei besonderen Fällen.
Foto: Marc-Oliver Rehrmann
6 | 11 Auf den Karteikarten sind möglichst viele Informationen über den Vermissten erfasst - unter anderem sein Geburtsdatum und -ort, sein Beruf und wann es zuletzt von ihm Nachricht gab.
Foto: Marc-Oliver Rehrmann
7 | 11 Eine wichtige Quelle sind die Kriegsheimkehrer gewesen. Haben sie womöglich Informationen über vermisste Soldaten? Hier zeigt eine DRK-Helferin zurückgekehrten Soldaten Fotos von Vermissten.
8 | 11 Als nach den Heimkehrer-Befragungen immer noch 1,2 Millionen Schicksale ungeklärt waren, setzte der DRK-Suchdienst Ende der 50er-Jahre auf gedruckte Vermisstenbildlisten. Die vermissten Wehrmacht-Soldaten sind in 199 Bänden erfasst - sie konnten überall im Land eingesehen werden.
9 | 11 Auch für die Kinder, die in den Kriegswirren 1945 von ihren Eltern getrennt worden sind, gibt es beim DRK-Suchdienst eine Bildkartei.
10 | 11 "Wer kennt unsere Eltern und unsere Herkunft?" - mit solchen Plakaten suchte der DRK-Suchdienst Hamburg auch lange nach Kriegsende nach den Eltern der Kinder.
11 | 11 Nicht erst seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion arbeitet der DRK-Suchdienst mit russischen Organisationen zusammen. Hier sind Suchanträge des DRK-Suchdienstes Hamburg und des sowjetischen Roten Kreuzes zu sehen, mit denen um 1960 nach vermissten Personen geforscht worden ist.
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