Sendedatum: 19.01.2012 | 18:00 Uhr | NDR Info
1 | 17 Hamburg im 18. Jahrhundert: In düsteren Gassen laben sich Ratten am Gammel. Dieser Durchgang von der Deichstraße zum Nikolaifleet gibt einen Eindruck davon, wie es damals in den Elendsvierteln aussieht.
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2 | 17 In den Fleeten treibt damals eine stinkende Abwasserbrühe, die Häuser stehen dicht an dicht.
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3 | 17 Auch im dänischen Altona herrscht drangvolle Enge: Straßenszene vom dortigen Fischmarkt. 1712 fürchten die Hamburger, dass man sich bei den Nachbarn die Pest holen könnte.
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4 | 17 Doch auch vom eigenen Hafen geht Gefahr aus. Wegen Hamburgs Handelsverbindungen in alle Welt können Krankheiten leicht eingeschleppt werden.
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5 | 17 Flöhe, die auf Ratten und anderen Nagetieren sitzen, können den Pesterreger übertragen, das Bakterium Yersinia Pestis. Wenn die Wirte den Pesttod sterben, wandern die Flöhe weiter - auch zum Menschen. Durch Stiche und Kot der Flöhe können Pestbakterien in den menschlichen Körper gelangen.
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6 | 17 Bei der großen Pestepidemie von 1712 tauchen die ersten Pestleichen ganz in der Nähe der St. Michaeliskirche in Hamburgs Neustadt auf - der Michel sieht damals aber noch anders aus.
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7 | 17 Stadtführerin Wiebke Johannsen erzählt, dass sich etwa an diesem Ort vor 300 Jahren der Gerkenshof mit den ersten tödlich Infizierten befand. Die Stadt lässt die Gasse damals zunageln - die kranken Bewohner werden dort eingesperrt.
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8 | 17 Als weitere Maßnahme lässt Hamburg das Millerntor (hier ein Museums-Modell) schließen, das nach Altona führt. Historiker sehen darin heute eher eine Schikane gegen den dänischen Nachbarn als eine vernünftige Vorkehrung zum Seuchenschutz.
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9 | 17 Rasend schnell breitet sich die Seuche in Hamburg aus. Im Pesthospital und in den Lazaretten kann man wenig für die Erkrankten tun. Strenge Regeln für Wärter und andere Mitarbeiter deuten darauf hin, dass dort den Kranken auch Leid zugefügt wurde - etwa Vergewaltigungen.
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10 | 17 Manche Pestärzte versuchen sich im 18. Jahrhundert mit Schnabelmasken vor Ansteckung zu schützen. Nach damaliger Ansicht verbreiten giftige Dämpfe die Seuche.
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11 | 17 Erinnerung an einen Hamburger Pestarzt: Im Museum für Hamburgische Geschichte steht die Grabplatte von Christoph Emilius Fabricius. Er starb 1747 im Alter von 27 Jahren - wohl in Ausübung seines Amtes.
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12 | 17 Vom Hamburger Pesthof selbst gibt es keine Spuren mehr. Stadtführerin Johannsen zeigt den früheren Standort am heutigen Paulinenplatz in St. Pauli.
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13 | 17 Eine Fahrt mit der S-Bahn von der Sternschanze zum Dammtor führt kurz hinter dem Fernsehturm an einem anderen historisch bedeutsamen Gelände vorbei. Ein Stück rechts neben der heutigen Bahnstrecke befand sich der Pesthügel, wo die Toten verscharrt wurden.
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14 | 17 Einige der wenigen erhaltenen Zeugnisse der Pest von 1712 verwahrt Ralf Wiechmann im Museum für Hamburgische Geschichte. Der Numismatiker zeigt die "Pestmedaillen", die vor, während und nach der Epidemie in Hamburg angefertigt wurden.
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15 | 17 Im Fundus des Museums lagern wertvolle Stücke, aber auch einfache Amulette mit Sinnsprüchen, von denen sich die Menschen damals offenbar Schutz vor der Seuche erhofften.
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16 | 17 Besonders stolz ist Wiechmann auf diese Goldmedaille von 1714, mit der die überstandene Pest gewürdigt wurde. Zu sehen ist ein Baum mit dem Stadtwappen von Hamburg. Der als Sensenmann dargestellte Tod reißt einige Blätter ab. Darüber steht auf Lateinisch: "Es ist besser beschnitten, als ganz und gar umgehauen zu werden."
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17 | 17 "Es gehörte zum guten Ton in reichen Familien, sich solche Stücke zuzulegen", sagt der Historiker. Die Rückseite der Pestmedaille zeigt Bienenkörbe als Zeichen des Wohlstandes und die Inschrift: "Hamburg hat seinen alten Schmuck wieder erhalten, nachdem die Einschränkungen der Wege aufgehoben und der Handelsverkehr wieder hergestellt worden ist."
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