Sendedatum: 07.12.2010 | 15:15 Uhr | NDR Fernsehen
1 | 25 Tor zur Welt der Flügel: In Hamburg ist Europas einzige Steinway-Produktion angesiedelt. Seit 1880 baut Steinway in der Hansestadt seine Instrumente - zunächst in der Sternschanze, ab 1923 in der erweiterten Fabrik am Rondenbarg im Stadtteil Bahrenfeld.
© NDR.de, Foto: Kristina Festring-Hashem Zadeh, NDR.de
2 | 25 Gut Flügel will Weile haben: Steinway importiert edle Hölzer wie Bubinga, Ahorn und Mahagoni. Diese trocknen zunächst zwei Jahre lang in einer Halle. Mit einem Ofen ginge es zwar schneller. Doch laut Steinway schont die langsame Variante die Klangeigenschaften des Holzes. Hier misst ein Mitarbeiter den Feuchtegehalt.
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3 | 25 Das getrocknete Holz wird geschnitten. Anschließend gelangen Ahorn- und Mahagoni-Bretter in die sogenannte Rim-Produktion. "Rim" ist der Fachbegriff für das Gehäuse eines Flügels. Es besteht aus mehreren dünnen Holzplatten. Hier leimen die Mitarbeiter die Bretter aufeinander. Je größer der Flügel wird, desto mehr Platten werden aufeinander geklebt. Bis zu 20 können es sein.
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4 | 25 Dann tragen die Mitarbeiter die geleimten Holzplatten zu einer Rimbiege-Maschinen - eines von mehr als 125 Patenten, die Steinway entwickelt hat.
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5 | 25 Die langen Holzplatten werden um den eisernen Biegeapparat gebogen und mit Schraubzwingen festgeschnallt. Dann verweilen sie dort mehrere Stunden.
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6 | 25 Anschließend ist der "Rim" in der typisch sanften Wellenform eines Flügels gebogen.
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7 | 25 Hölzerne Streben verstärken den Rim. Insgesamt besteht ein Steinway-Flügel aus 12.000 Einzelteilen. Die Herstellung eines Instruments nimmt ein Jahr in Anspruch.
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8 | 25 Später wird in den Rim der Resonanzboden aus Fichte eingepasst - die klangvolle "Seele" des Klaviers. Der Resonanzboden ist das wohl gehütete Geheimnis Steinways, in das nur die entsprechenden Mitarbeiter eingeweiht sind.
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9 | 25 Was vom Resonanzboden übrig blieb: Die Fichtenholzreste werden gesammelt und später wiederverwertet. Eine spezielle Anlage auf dem Firmengelände wandelt das Holz in Energie um, die wiederum zum Betreiben der Maschinen wie zum Heizen benutzt wird.
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10 | 25 An anderer Stelle bearbeiten Mitarbeiter den sogenannten Steg. Dieses gebogene Holzstück dient als Abstandhalter zwischen dem Resonanzboden und einer gusseisernen Platte.
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11 | 25 So sieht es aus, wenn Rim, Resonanzboden und Steg miteinander verbunden sind.
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12 | 25 Die Flügeldeckel und mehrere andere Bauteile werden in der sogenannten Maschinenhalle hergestellt. Neben der Standard-Produktion fertigt Steinway immer wieder Sondermodelle nach Wunsch an. Playboy Hugh Heffner orderte zum Beispiel einmal einen Flügel mit extra stabilem Deckel, auf dem die leicht bekleideten "Bunnies" unbesorgt tanzen konnten.
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13 | 25 Teile für eine Autokarosserie? Nein. Diese gusseisernen Platten sind ein tragendes Element der Flügel-Konstruktion. Sie werden über den Resonanzboden eingepasst. Ihre Aufgabe: Sie halten die Zugkraft der Saiten - die bis zu 20 Tonnen betragen kann.
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14 | 25 Bevor die Gusseisenplatte in das Instrument eingepasst wird, bronzieren sie die Steinway-Mitarbeiter. Schließlich soll der Flügel nicht nur von außen, sondern auch von innen edel aussehen.
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15 | 25 Nach der Bronzierung erinnern die Gusseisenplatten an moderne Kunst. Jede wiegt etwa 150 Kilogramm.
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16 | 25 Sorgfältig pinselt ein Mitarbeiter das Firmenlogo auf die Gusseisenplatte.
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17 | 25 "Hochzeit" heißt dieser Arbeitsschritt im Firmenjargon. Resonanzboden, Gusseisenplatte und Rim werden dabei fest miteinander verbunden.
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18 | 25 Im Anschluss besaiten die Mitarbeiter das Instrument. Ein Flügel hat etwa 230 Stahlsaiten. Hier spannt ein Mitarbeiter die Bass-Saiten, erkennbar an der Kupfer-Ummantelung. Steinweg entwickelte das System, die Saiten über Kreuz zu spannen. Der Vorteil: Auf diese Weise können besonders lange Saiten, die für exzellente Klangqualität sorgen, besser im Instrument untergebracht werden.
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19 | 25 In einer anderen Abteilung feilen die Mitarbeiter an Klaviatur und Mechanik. Diese Bauteile sind einige der wenigen, die Steinway von außerhalb bezieht. Bevor sie in die Flügel eingesetzt werden, überprüfen die Mitarbeiter jeden einzelnen Mechanismus sorgfältig, zum Beispiel den Anschlag jedes einzelnen Hammers. Anschließend werden die Flügel zum ersten Mal gestimmt.
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20 | 25 Später wird der Flügel mit schwarzem Polyesterlack lackiert und auf Hochglanz poliert - so lange, bis sich die Tasten darin einwandfrei spiegeln.
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21 | 25 Stresstest: Im Anschluss bearbeitet die sogenannte Einpaukmaschine den Flügel. Sie schlägt jede Taste 10.000 Mal an.
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22 | 25 Nach der Maschine gibt wieder der Mensch den Ton an: Wiebke Wunsdorf ist eine von vier Intoneuren bei Steinway. So ruhig wie in ihrem Arbeitsraum ist es sonst nirgends in der Fabrik. Genau lauscht die Intoneurin auf jeden Ton, den das Instrument von sich gibt und passt ihn an, zum Beispiel durch kleine Einstiche in den Filz, mit dem die Hämmer bespannt sind.
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23 | 25 Fertig ist der Steinway-Flügel. Im Testraum stehen einige Instrumente nebeneinander aufgereiht. Hier können die Kunden entscheiden, welcher Fügel ihnen am besten gefällt. Sieben verschiedene Flügel sowie zwei Klaviermodelle fertigt Steinway.
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24 | 25 Fertig verpackt für den Versand: Von Hamburg aus reisen Steinway-Flügel in alle Welt.
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25 | 25 Hunderte Pianisten, zum Beispiel der berühmte Lang Lang (rechts), haben Steinway ein "Testimonial" geschrieben, auf dem sie den Instrumenten besondere Qualität bescheinigen. Eingerahmt hängen die Zertifikate der Künstler dicht an dicht in einem Raum in der Fabrik.
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