Unsere Geschichte

Als die Nordfriesen nach New York kamen

Samstag, 08. Februar 2025, 12:00 bis 12:45 Uhr

In den wirtschaftlich mageren Zeiten suchten Menschen der Nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum ihr Heil in Übersee. Ihnen war New York seit Generationen näher als Hamburg, Berlin oder irgendeine andere deutsche Stadt. Der Film erzählt von vier Familien, deren Lebenswege einige Ähnlichkeiten aufweisen - und doch sind sie sehr verschieden.

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Der Dampfer "Hanseatic" läuft 1958 in den Hafen von New York ein. © Picture-Alliance / dpa

Als die Nordfriesen nach New York kamen

Von 1950 bis Mitte der 1960er-Jahre suchten etwa 500 Nordfriesen ihr Glück in Übersee. Doch viele kehrten zurück. mehr

Geld verdienen für eine Zukunft zu Hause

Ocke und Christa Bohn wanderten 1950 aus, weil die Insel Föhr den jungen Eheleuten damals wenig zu bieten hatte. Der Tourismus steckte noch in den Kinderschuhen. Die bescheidene Landwirtschaft konnte unmöglich alle Mitglieder der oft kinderreichen Familien ernähren. Da erschien ihnen Amerika als das "gelobte Land". Sie blieben gut zehn Jahre dort, arbeiteten hart und verdienten mit einem Feinkosthandel das Startkapital für die Zukunft in der Heimat.

Der Amrumer Detlef "Pimo" Boyens © © NDR
Der Amrumer Detlef "Pimo" Boyens lebte als Kind einige Jahre in New York.

Auchg der Amrumer Detlef "Pimo" Boyens blieb mit seinen Eltern und der älteren Schwester zwar nur drei Jahre auf Long Island, doch die Zeit im Jachtclub war die schönste seines Lebens. Amerikanische Bootsbesitzer erlebte er als bequem und großzügig, deshalb konnte er schon als Junge viele Dollars sparen und sie später zu Hause ins eigene Haus stecken.

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Marianne und Gelly Martinen © NDR

Die Martinens - Einmal USA und zurück

Die Amrumer Gerhard Martinen und seine Frau Marianne lernten sich in New York kennen. 1974 kehrten sie nach Nordfriesland zurück. mehr

Wie zwei Amrumer sich in New York kennen lernten

Marianne und Gelly Martinen © NDR
Marianne und Gelly Martinen

Gerhard "Gelly" Martinen lernte seine Frau Marianne beim Tanz im "Föhrer und Amrumer Krankenunterstützungsverein New York" kennen. Beide stammten von Amrum. Sie war schon als Kind mit ihren Eltern ausgewandert und sprach kein Deutsch. Und er konnte kaum ein Wort Englisch, als er 1962 gerade angekommen war. Als Gelly sich gerade eingewöhnt hatte, wurde er eingezogen und musste zwei Jahre lang Wehrdienst in der Army leisten. Anschließend heiratete er Marianne und gemeinsam schufteten sie später im eigenen "Delicatessen"-Store, obwohl der gelernte Tischler nie im "Deli" landen wollte. 1974 kehrten sie mit zwei Kindern nach Amrum zurück.

Nach 40 Jahren zurück auf die Insel

Pauline Höfer, in New York zur Welt gekommen, aber auf Amrum aufgewachsen, wollte nach einer Banklehre endlich ihre Geburtsstadt besuchen. Geplant waren acht Monate Aufenthalt in den USA, es wurden 40 Jahre und sechs Monate. Doch auch sie lebt heute wieder in Deutschland, abwechselnd auf Amrum und Föhr.

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Auswanderer marschieren Anfang des 20. Jahrhunderts von Auswandererlager Ballinstadt in Hamburg zum Hafen. © BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg Foto: BallinStadt Auswanderermuseum Hamburg

Von Hamburg nach Amerika: Als Millionen Menschen auswanderten

Um 1900 ist Hamburg einer der bedeutendsten europäischen Auswandererhäfen. Millionen Menschen hofften auf Freiheit und Wohlstand. mehr

 

Redaktion
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