Zeitreise: Spurensuche auf dem Priwall
Am Grenzzaun auf dem Priwall wurden Bikinis getrocknet, Menschen lagen am Strand mit Blick auf die Grenztürme der DDR und auch in umgekehrter Richtung schien der Blick an den Strand bei den DDR-Grenzern recht beliebt gewesen zu sein. Doch Bodo Müller zog drei Monate vor dem Mauerfall im August 1989 nach Travemünde. Nach einem missglückten Fluchtversuch, Haft im Stasigefängnis und dem darauf folgenden Berufsverbot als Fotograf, stellte er einen Ausreiseantrag, der kurz vor dem Mauerfall genehmigt wurde.
Spurensuche
Bodo Müller, heute 52 Jahre alt, hat die Gegend rund um den Priwall 25 Jahre so brillant dokumentiert wie kein anderer. Und zwar von Wasser- sowie von Landseite. Denn Bodo Müller ist Fotograf und Kapitän. Und das wurde ihm schon zu DDR-Zeiten zum Verhängnis. Als er als Jugendlicher über die Donau bis zum Bosporus segelte, bekam er für diesen "Jugendstreich" als Strafe das Reiseverbot in die Ostblockländer. Das gibt es wirklich selten. Über Jahrzehnte dokumentierte Müller dann die Veränderungen an der innerdeutschen Grenze. Wo verlief diese Grenze und was ist heute von ihr übrig geblieben? Spurensuche auf dem Priwall mit Bodo Müller.