Zeitreise: 50 Jahre Neutra-Siedlung Quickborn
Science-Fiction, zu modern, einfach hässlich - und heute: total cool. Worum geht's in der Geschichte? Die frühen 1960er Jahre. Nie werden in Deutschland mehr Babys geboren als jetzt. Und die vielen jungen Familien drängen aus den Mietskasernen der Städte in die Vorstädte und aufs Land. Wollen in Eigenheimen leben. Die Baubranche boomt und die Hamburger Wohnungsbaugesellschaft BeWoBau fasst einen kühnen Plan.
Star-Architekt baut in Quickborn
Für eine Neubausiedlung in Quickborn im Kreis Pinneberg engagiert sie in Los Angeles den Star-Architekten Richard Neutra. Der Amerikaner mit österreichischen Wurzeln baut in den USA-Luxusvillen im Bungalow-Stil. Vor allem in Kalifornien. Offene, moderne, mit großen Fensterflächen der Sonne und der Natur zugewandte Häuser - Millionen Dollar wert. Jetzt, so der Plan der BeWoBau, soll Neutra dieses Lebensgefühl auch nach Deutschland transportieren. Nach Quickborn. Im kleineren Ausmaß - für den gehobenen deutschen Mittelstand.
Neutra-Häuser zu teuer und zu modern
Ein Plan, der anfänglich nicht ganz aufgeht. Die Neutra-Häuser auf der Marienhöhe in Quickborn finden kaum Abnehmer. Zu teuer, zu modern, zu anders. Doch im Laufe der Jahre füllt sich die Siedlung mit Leben, ziehen immer mehr Menschen in die Neutra-Häuser. 2005 wird die Siedlung sogar unter Denkmalschutz gestellt.