Ausgleichsflächen: Stadt Hamburg zerstört eigenes Naturschutzgebiet
Egal ob Siedlung, Straße oder Industriebetrieb: Überall dort, wo gebaut wird, muss an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen werden. Aus Mangel an geeigneten Flächen für solche Ausgleichsmaßnahmen werden mittlerweile Gebiete mit intakter Natur "aufgewertet", wie es im Behördendeutsch heißt. So geschehen zum Beispiel in den "Vollhöfner Weiden" im Süden von Hamburg. Das Gebiet war erst im Februar zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Dann rückte ein tonnenschweres Fahrzeug an und zerstörte einen Hektar wertvollen Waldes. Die Hamburger Umweltbehörde verteidigte die Maßnahme: Eine Ausgleichsfläche solle dort entstehen. Doch das Verwaltungsgericht Hamburg sah das anders. In dem Beschluss, der Panorama 3 vorliegt, heißt es, dass sämtliche Arbeiten in dem Naturschutzgebiet unverzüglich gestoppt werden müssen. Dass Flächen mit intakter Natur zerstört werden, um damit an anderer Stelle zerstörte Natur auszugleichen, kommt leider immer wieder vor. Das liegt daran, dass der Natur in Deutschland jeden Tag 52 Hektar verloren gehen, für die nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein Ausgleich geschaffen werden muss. Ausreichend große Flächen, um diese Eingriffe auszugleichen, fehlen aber.