Stand: 10.06.2015 18:37 Uhr

Journalismus ist keine heile Welt

von Andrej Reisin

Fast 400 Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich bei uns im Forum zu unserem "Gesprächsversuch mit Kritikern" geäußert, auf Facebook sind es insgesamt noch einmal so viele. Dieses große Interesse an unserem Beitrag freut uns natürlich, auch wenn die Rückmeldungen in den Kommentaren auf unserer Seite größtenteils sehr kritisch sind. Auf Facebook war das Bild etwas differenzierter, dort gab es mehr Pro- und Contra-Diskussionen.

VIDEO: "Lügenpresse": Gesprächsversuch mit Kritikern (13 Min)

Unser Versuch mit Kritikern ins Gespräch zu kommen, war ernst gemeint. Wir wollten hören, was der Kern der Kritik ist. Es zeigt sich aber sowohl in den Interviews als auch in den Kommentaren, dass das nicht so einfach ist, denn die Vorwürfe gehen in alle möglichen Richtungen: Eine Auflistung aller in den Leserkommentaren genannten, vermeintlich zu wenig, zu viel, falsch oder verzerrend berichteten Themen würde jeden Rahmen sprengen. Darunter befinden sich: der Ukraine-Konflikt, Pegida, Inklusion, Homoehe, Vogelgrippe, Hartz IV, Waldsterben, Klimawandel, Fukushima, Pegida, Blockupy, Uli Hoeneß, Margot Käßmann, Sahra Wagenknecht, Stuttgart21, radikale Muslime, etc.

Keine einfachen Lösungen

Hier sind wir schon beim Kern des Problems: Zu all diesen "großen" Themen gibt es viele unterschiedliche Auffassungen. Der einfache Grund ist, dass die Probleme moderner Gesellschaften vielschichtig und komplex  - und durch einfache Antworten nicht zu lösen sind. Das trifft insbesondere auch auf politisch umstrittene Themen zu.

Auch bei einem der Kristallisationspunkte der aktuellen Medienkritik, dem Ukraine-Konflikt, wird dies besonders deutlich: Es geht ein Riss quer durch die Gesellschaft, durch politische Lager, zum Teil durch Ost und West hinsichtlich der Frage, wer in welchem Maße Schuld hat an der aktuellen Entwicklung. Sehr vereinfacht gesagt: Für die einen ist es Putin, für die anderen ist es der Westen, die NATO - oder die Amerikaner.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Panorama | 04.06.2015 | 21:45 Uhr

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