Zwickau: Lautstarke Proteste gegen Maas
1. Mai 2016, Zwickau: Bundesjustizminister Heiko Maas will auf einer Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes eine Rede halten. Doch wie seine Vorrednerin, Oberbürgermeisterin Pia Findeiß, wird er niedergebrüllt. "Volksverräter" rufen die Demonstraten, die Polizei musste die Rednerbühne schützen. Im Anschluss verlässt Maas die Bühne fast fluchtartig, er wird dabei bedrängt, die Leute treten nach seinem Auto. Die Polizei steht währenddessen fast teilnahmslos daneben.
Die DGB-Vorsitzende der Region Südwestsachsen, Sabine Zimmermann, zeigte sich entsetzt. "Ich habe es noch nicht erlebt, dass bei einer Gewerkschaftkundgebung an einem 1. Mai die Bühne von der Polizei geschützt werden muss", sagte sie.
Applaus von der AfD
In Stuttgart findet währenddessen der Parteitag der AfD statt. Tags zuvor beschwerte sich die AfD, durchaus zu recht, über gewalttätige Demonstranten, die gegen die Parteitag protestierten. Doch mit Protesten gegen die Regierung hat man offenbar keine Probleme. Im Saal verkündet der sächsische AfD-Generalsekretär, wie die Veranstaltung von Maas in Zwickau behindert wurde. Eine "richtig gute Sache", findet er. Oder wie es der Leipziger AfD-Kreisvorsitzende Siegbert Droese sagt: "Die Zwickauer haben Minister Maas friedlich und in akzeptabler Weise in die Schranken gewiesen. Ein guter Tag für die Demokratie in Sachsen."
Panorama berichtete über den Hass und Gewalt, die sich gegen Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß richtet.