Stand: 08.12.2014 11:23 Uhr

Maklertricks: Panorama antwortet den Kritikern

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

haben Sie vielen Dank für die vielen Anmerkungen, Zuschriften und Post. Neben viel Zuspruch zu unserem Beitrag zum Thema Bestellerprinzip gibt es auch heftige Kritik, offenbar vor allem von Maklern. Generell fällt oft das Fehlen jeglicher Faktenkritik bei gleichzeitiger Beleidigung und Androhung von Schlimmerem auf.

Solche Kritik entlarvt sich selbst. Da aber suggeriert wird, irgendetwas an unserem Beitrag sei nicht seriös, hier unsere Stellungnahme zu den sachlicheren Kritikpunkten:

Einige stören sich daran, dass wir uns "ein schwarzes Schaf" rausgesucht hätten und damit verallgemeinert hätten, alle Makler würden so arbeiten. Wir haben allerdings nie behauptet, dass alle Makler so arbeiten. Wir haben etwa auch Herrn Kampmeyer interviewt, einen Makler, der das Bestellerprinzip begrüßt. Zudem ist auch der IVD Präsident zu Wort gekommen.

Im Zentrum des Beitrages stand allerdings tatsächlich der Trick des Maklers. Das hat einen Grund: Der IVD setzt sich nicht ganz aussichtslos dafür ein, dass das Bestellerprinzip noch verändert wird. Das Argument dafür haben wir im Beitrag dargestellt - vor allem ein Wort im neuen Gesetz stört die Makler. Es lautet: "ausschließlich". Ausschließlich bedeutet: Jede Wohnung dürfen sie nur einem einzigen Mieter anbieten. Das würde Ihre Arbeit sehr aufwendig und wenig rentabel machen - kaum eine Chance, Geld zu verdienen. Wird dieses Gesetz aufgeweicht, hat das aber den Nebeneffekt, dass Tricks wie die vom Makler dann legal sind. Die Intention des Gesetzes kann dadurch unterlaufen werden. Das ist ein ziemlich relevanter Punkt in der aktuellen Diskussion und steht deshalb aus journalistischen Gründen im Zentrum des Beitrages.

Der Präsident des IVD behauptete, den Trick nicht zu kennen. Es war also nicht nur relevant, sondern auch noch neu. Deshalb sind wir froh, dass wir den IVD über die Folgen seiner politischen Forderungen aufklären konnten. Wir können uns kaum vorstellen, dass der IVD solche Methoden gutheißt, schließlich betont der Verband ja immer, wie wichtig ihm Seriosität sei. Wir sind gespannt auf einen entsprechenden Appell auf der Homepage des IVD.

Tatsächlich haben wir eine Umfrage unter Maklern im Reutlinger Raum durchgeführt und die Interviews nicht ausgestrahlt. Wir haben dem Makler, der das Treffen organisiert hat, bereits vor Ausstrahlung unserer Sendung deshalb angeschrieben und ihm das mitgeteilt. Die Aussagen der Makler vor Ort waren weitgehend deckungsgleich mit der Position des IVD Bundesverbandes in Berlin. Da wir für jeden Beitrag nur eine begrenzte Sendezeit haben, haben wir uns deshalb dafür entschieden, nur die "höherrangige" Aussage des Präsidenten auszustrahlen. Dazu haben wir ja, wie oben beschrieben, die negativen Auswirkungen eines strengen Gesetzes für die Makler dargestellt.

Ein letzter Punkt noch zur Methode - der verdeckten Recherche: wie das offene Interview mit dem Hamburger Makler belegt, wollte er nicht das Gleiche sagen wie im Kundengespräch zuvor, also im Berufsalltag. Wie auch sonst ist es aber unsere Aufgabe, hinter die Fassaden zu schauen und zu zeigen, was dort ist. Dafür ist investigative Recherche da.

In der Hoffnung auf eine offene und sachliche Debatte,
Ihre PANORAMA-Redaktion

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Dieses Thema im Programm:

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