Dreiste Makler: Profiteure der Wohnungsnot
Makler sind in Deutschland eine gesetzlich geschützte Spezies: Von der Politik protegiert, kassieren sie hohe Provisionen für teils fragwürdige Leistungen. In Großstädten mit Wohnungsmangel ist das Problem besonders groß: 70 bis 80 Prozent der Wohnungen werden dort über Makler vermittelt - wer einziehen will, muss zwei Nettokaltmieten bezahlen.
Selbst wenn der Makler nur die Tür aufschließt und am Ende den Vertrag überreicht, sind schnell mehr als 2.000 Euro fällig.
Garantie zum Gelddruck
Es ist ein absurdes System - international fast einmalig - und für Makler eine Garantie zum Gelddruck. Beauftragt werden sie vom Vermieter, um dessen Interessen zu vertreten. Bezahlt aber von der Gegenseite, den Mietern - obwohl die den Makler nie bestellt haben. In Hamburg, München, Stuttgart oder Jena gehört die Courtage mittlerweile zum Standard für Mieter - obwohl die ihre Wohnung häufig mühsam selbst suchen müssen.
Dabei wäre es ein Leichtes, die Branche zu regulieren. Seit Jahren schon fordern Experten das sogenannte Bestellerprinzip: Wer einen Makler bestellt, soll ihn selbst bezahlen. Doch CDU und FDP verhindern so eine Reform. Sie behaupten, das Problem bestehe überhaupt nicht.
Panorama über eine Allianz von Maklern, Vermietern und Politikern.