"Döner-Killer": Anklage gegen "Gigi" erhoben
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat den Produzenten und Sänger der rechtsextremen Band "Gigi & Die braunen Stadtmusikanten" wegen Volksverhetzung angeklagt: Der 42-jährige Daniel G. aus Meppen, dessen Künstlername "Gigi" lautet, soll in dem Lied "Döner-Killer" die Mordserie an Migranten verherrlicht haben, die mittlerweile der Zwickauer Neonazi-Zelle "Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)" zugeschrieben wird. Panorama hatte im November exklusiv im deutschen Fernsehen über den Nazi-Song von "Gigi und die braunen Stadtmusikanten" berichtet:
"...denn neun sind nicht genug!"
In dem Liedtext feiert die in Nazi-Kreisen bekannte Band die Morde unter anderem mit folgenden Zeilen: "Neun mal hat er es jetzt schon getan. Die SoKo Bosporus, sie schlägt Alarm. Die Ermittler stehen unter Strom. Eine blutige Spur und keiner stoppt das Phantom. Sie drehen durch, weil man ihn nicht findet. Er kommt, er tötet und er verschwindet. Am Dönerstand herrschen Angst und Schrecken. Kommt er vorbei, müssen sie verrecken. Kein Fingerabdruck, keine DNA. Er kommt aus dem Nichts – doch plötzlich ist er da. Bei allen Kebabs herrschen Angst und Schrecken. Der Döner bleibt im Halse stecken, denn er kommt gerne spontan zu Besuch, am Dönerstand, denn neun sind nicht genug."
Der Kopf der Band, Daniel "Gigi" G., ist auch in anderen Rechtsrock-Gruppen wie "Stahlgewitter" aktiv. Eine dieser Bands soll auch bei Neonazi-Konzerten in Thüringen aufgetreten sein, unter anderem im Umfeld der Jenaer Szene, aus der die Rechtsterroristen stammen. Das Brisante daran: Die CD erschien bereits 2010, also lange bevor die Mordserie im vergangenen Jahr aufgedeckt wurde. Die Anklage sei zum Amtsgericht Meppen gegangen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Sie bezieht sich auf die CD "Adolf Hitler lebt".