Cum-Ex Räuber Sanjay Shah in Dubai verhaftet
Einer der größten Cum-Ex-Steuerräuber, Sanjay Shah, ist aufgrund eines dänischen Haftbefehls in Dubai verhaftet worden. Panorama hatte den Drahtzieher in Dubai interviewt.
Einer der größten Cum-Ex-Steuerräuber, Sanjay Shah, ist aufgrund eines dänischen Haftbefehls in Dubai verhaftet worden. Dies berichtet die "Gulf News".
Allein Dänemark soll er um fast zwei Milliarden Euro mit Cum-Ex-Geschäften erleichtert haben: Sanjay Shah, britischer Staatsbürger, Sohn eines Arztes. Frühzeitig hatte sich der Aktienhändler nach Dubai abgesetzt, lebte dort in einer 1.000 Quadratmeter großen Villa auf der künstlich angelegten Palmen-Insel, sammelte teure Sportwagen und hatte im Hafen eine Yacht liegen.
Im Interview mit Panorama vor knapp einem Jahr ließ er wenig Reue erkennen – im Gegenteil: "Mein Plan ist es, bald wieder in das Geschäft einzusteigen", sagt er im Interview mit Panorama. "Ich weiß, wie es geht. Ich habe das Rezept."
Dubai galt bislang als sicherer Hafen
Das Luxusressort in Dubai ist Tummelplatz der Reichen und Schönen - und reichen Straftätern, darunter eine ganze Reihe von Cum-Ex-Gaunern. Bislang konnten sich Leute wie Sanjay Shah in Dubai sicher fühlen. Der Wüstenstaat lieferte nicht aus. Das hat sich nun offenbar geändert. Auf Antrag der dänischen Ermittlungsbehörden wurde Shah nach dem Bericht jetzt verhaftet und wird voraussichtlich ausgeliefert.
Deutsche Behörden haben ebenfalls Interesse an dem Briten. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, ihre Hamburger Kollegen haben bereits Anklage erhoben. Shah soll auch in Deutschland an den illegalen Cum-Ex Aktiendeals beteiligt gewesen sein. Zeitweise war er Mehrheitseigener der Varengold Bank, die am Hamburger Fischmarkt residiert und wegen Cum-Ex-Geschäften bereits zweimal durchsucht wurde.