Stand: 18.03.2015 18:33 Uhr

Aus für Uber in Deutschland?

Auf einem Smartphone ist die App des Fahrdienstvermittlers Uber zu sehen © dpa Foto: Britta Pedersen
Das Landgericht Frankfurt verbietet den Fahrdienstvermittler Uber deutschlandweit.

Das Frankfurter Landgericht hat den umstrittenen Fahrdienst Uber bundesweit verboten. Ubers Geschäftsmodell verstößt aus Sicht des Gerichtes gegen das Personenbeförderungsgesetz, weil die Fahrer keine behördliche Genehmigung vorweisen können.

Über seinen Smartphone-Dienst Uber Pop vermittelt das kalifornische Unternehmen Fahrgäste an private Fahrer. Dafür verlangt es einen Anteil des vereinbarten Tarifs. Panorama  berichtete bereits 2014 und zuBeginn des Jahres in einer monothematischen Sendung zur Sharing Economy über das fragwürdige Geschäftsmodell des Fahrten-Vermittlers.

Der US-Konzern, der als eines der wertvollsten Start-Up‘s der Welt gilt, wird auch von den eigenen Fahrern massiv kritisiert. Der Unmut, der im vergangenen Jahr in einem Streik der US-Fahrer endete, entzündete sich an der plötzlichen Halbierung der Rate. Die Fahrer kritisierten außerdem, dass sie keinerlei Sicherheiten hätten, im Falle eines Unfalls für den Schaden selbst aufkommen müssten.

Unheimliche Datenmacht Uber

Panorama berichtete außerdem über den laxen Umgang mit den Daten der Nutzer des Fahrdienstes. Denn Uber ist nicht nur eine Art Taxiunternehmen. Der US-Konzern speichert auch die Fahrten seiner Kunden, und zwar sehr detailliert. Die Nutzer-Daten geben Aufschluss über komplette Bewegungsprofile und damit über intime Details. Anhand der Fahrtdaten und Uhrzeiten berechneten Uber-Mitarbeiter, wer "kurze nächtliche Aufenthalte" hatte. Das interpretierten sie als Sex-Abenteuer. Auf dieser Basis errechneten sie, in welchen Städten und Stadtteilen wie viele One-Night-Stands stattfanden. So fanden sie etwa heraus, dass am Valentinstag die Zahlen der One-Night-Stands dramatisch zurückgegangen waren. Die Uber-Mitarbeiter nannten ihre Daten-Übersicht: God-View - der Blick Gottes.

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"Sinnvollere Auswertungen"

Der Deutschland-Sprecher von Uber bezeichnete gegenüber Panorama diese Berechnung als "Spiel".  Man wolle sich aber künftig darauf konzentrieren, sinnvollere Auswertungen zu machen. Vorerst wird nun der indiskrete Fahrdienst in Deutschland auf solche "Spielereien" und Auswertung verzichten müssen, zumindest in Deutschland. Wer das Unternehmen kennt, weiß jedoch, dass Uber sich nicht von Gerichtsurteilen einschüchtern lässt. Der Fahrten-Vermittler kündigte bereits Schritte gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil an.

 

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Dieses Thema im Programm:

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