"Wir alle stammen aus Büttenwarder"
In "Neues aus Büttenwarder" wird mehr erzählt als charmante, kleine Geschichten aus Norddeutschland. Es wird uns die ganze Welt erklärt. Nicht mehr und nicht weniger. Sie glauben das nicht?
Zugegeben: Hier fällt nicht die Mauer, hier wird keine Botschaft gestürmt, keine Mondlandung vorbereitet, kein Präsident erschossen. Und dennoch begreifen wir 45 Jahre Kalten Krieg, das Phänomen weltweiter Korruption, die rücksichtslose Ausbeutung unserer Natur, begreifen wir unsere ganze tölpelhafte Rolle in der Welt, wenn wir die Bauern Kurt Brakelmann und Adsche Tönnsen bei ihren Abenteuern begleiten.
Beständiges Gewinnstreben gepaart mit moralischer Gelenkigkeit, versetzt mit dem Charme des ewigen Verlierers: Das ist keine Büttenwarder-Spezialität, das sind wir - hoffnungsvoll und ahnungslos. Wo, bitte, liegt der Unterschied zwischen einem, der versucht, mit etwas Schmusemusik einem Hengst auf die Stute zu helfen, und einem, der durch den Kauf von Aktien der Deutschen Telekom seine Altersversorgung sichern will? Hm?
Büttenwarder findet man überall
Schauen Sie nur genau hin. Wer ist der Typ im Nadelstreifenanzug mit der aufgeblähten Krawatte, der da oben am Rednerpult steht? Ich sag's Ihnen: Es ist Kurt Brakelmann. Wer ist der andere Heini, der da zu den aufgebrachten Demonstranten spricht? Na, klar: Adsche Tönnsen! Und die Herren, die sich da zum Fototermin vor dem Präsidentenpalais ablichten lassen? Nun, das sind von links nach rechts: Waldemar Schönbiehl, Shorty, Adsche, Brakelmann und Kuno.
Nein, Büttenwarder ist hier und ist jetzt. Und wir alle stammen aus Büttenwarder, wir sind ganz, ganz enge Verwandte von Brakelmann und Adsche. Wir alle sind Büttenwarder. Glauben Sie's mir.