Arthur "Adsche" Tönnsen (gespielt von Peter Heinrich Brix)
Kaum einmal hat man den Bauern Arthur Tönnsen, genannt Adsche, bei der Arbeit gesehen. Sein Hof gilt als "vernachlässigt". Der sympathische Mann in mittleren Jahren bewegt sich fort mit einem sogenannten Gemeinschaftsmofa, das er sich mit seinem Berufskollegen Kurt Brakelmann im zweitägig wechselnden Rhythmus teilt. Ansonsten geht Adsche zu Fuß.
Hat er schon mal im Dorfkrug einen ausgegeben? Urlaub gemacht? Mit Sparverträgen geprotzt? Nein. Dieser Mann, der wegen seines feinen Talents zum Schweigen als ein idealer Gefährte erscheint, hat ganz offenbar noch nicht so recht Tritt gefasst im Leben. Oder?
Unangepasst, angstfrei und gelassen
Adsche kann träumen. Und er träumt am liebsten von Gerlinde Ködenbrök, die einst die Erotik in ihm weckte und in gewisser Weise auch besiegelte. Adsche ist für jeden Scheiß zu haben. Er ist ein unangepasster und angstfreier Mitstreiter. Und auch wenn er sich manchmal über seinen Freundfeind Brakelmann rechtschaffen aufregen muss, so ist Adsche doch von einer geradezu transzendentalen Gelassenheit, denn er verfügt über die Fähigkeit, seine Denkprozesse extrem stark zu verlangsamen. Und das bewahrt ihn vor hektischen Reaktionen, unbedachten Aufgeregtheiten, wie sie uns so oft widerfahren.
Gute Ideen und viele Pläne
Adsches innere Ruhe liegt auch darin begründet, dass er nicht (wie so viele von uns) ziellos herumstreift auf der Suche nach einem erfolgversprechenden Plan. Er hat seinen Plan gefunden und der ist ganz einfach: "Wenn einer (wie zum Beispiel meistens Brakelmann) eine gute Idee hat, dann hab ich die auch." Leider hat dieser Plan bisher noch nicht zu dem gewünschten (wirtschaftlichen) Erfolg geführt. Aber das kann man naturgemäß nicht ihm zum Vorwurf machen. Das muss man all jenen vorwerfen, die einfach keine besseren Ideen hatten: Brakelmann vor allem.
Ein Mann mitten im Leben
So gesehen ist Adsche keine tragische Figur, wie man bei oberflächlicher Betrachtung meinen möchte. Adsche ist ein Mann, der mitten im Leben steht, nichts zu verlieren hat und jederzeit alles gewinnen kann. Und bis es soweit ist, schlurft er noch ein wenig über den lichten grünen Feldweg zum Dorfkrug, trinkt dort Bier und Köm und macht wirklich jeden Quatsch mit. Wenn das kein schönes Leben ist!