Sendedatum: 25.12.2015 21:50 Uhr

Arthur "Adsche" Tönnsen (gespielt von Peter Heinrich Brix)

von Norbert Eberlein
Neues aus Büttenwarder: Adsche Tönnsen (Peter Heinrich Brix) © NDR/Nicolas Maack Foto: Nicolas Maack
Unangepasst, angstfrei und gelassen

Kaum einmal hat man den Bauern Arthur Tönnsen, genannt Adsche, bei der Arbeit gesehen. Sein Hof gilt als "vernachlässigt". Der sympathische Mann in mittleren Jahren bewegt sich fort mit einem sogenannten Gemeinschaftsmofa, das er sich mit seinem Berufskollegen Kurt Brakelmann im zweitägig wechselnden Rhythmus teilt. Ansonsten geht Adsche zu Fuß.

Hat er schon mal im Dorfkrug einen ausgegeben? Urlaub gemacht? Mit Sparverträgen geprotzt? Nein. Dieser Mann, der wegen seines feinen Talents zum Schweigen als ein idealer Gefährte erscheint, hat ganz offenbar noch nicht so recht Tritt gefasst im Leben. Oder?

Unangepasst, angstfrei und gelassen

Szenenbild aus der 6. Büttenwarder-Folge "Heiratsmarkt": Adsche steht mit Blumen vor der Haustür bei Henrike Kümmersen. © NDR/Isa Walther
Adsche spielt beim Buhlen um die Hoferbin Henrike Kümmersen den Poeten.

Adsche kann träumen. Und er träumt am liebsten von Gerlinde Ködenbrök, die einst die Erotik in ihm weckte und in gewisser Weise auch besiegelte. Adsche ist für jeden Scheiß zu haben. Er ist ein unangepasster und angstfreier Mitstreiter. Und auch wenn er sich manchmal über seinen Freundfeind Brakelmann rechtschaffen aufregen muss, so ist Adsche doch von einer geradezu transzendentalen Gelassenheit, denn er verfügt über die Fähigkeit, seine Denkprozesse extrem stark zu verlangsamen. Und das bewahrt ihn vor hektischen Reaktionen, unbedachten Aufgeregtheiten, wie sie uns so oft widerfahren.

Gute Ideen und viele Pläne

Szene aus der 18. Büttenwarder-Folge "Pflegeparadies": Brakelmann und Adsche umsorgen Onkel Krischan und Herrn Buschbohm im Pflegeparadies. © NDR/Nicolas Maack
Brakelmann und Adsche sind in die scheinbar lukrative Altenarbeit eingestiegen.

Adsches innere Ruhe liegt auch darin begründet, dass er nicht (wie so viele von uns) ziellos herumstreift auf der Suche nach einem erfolgversprechenden Plan. Er hat seinen Plan gefunden und der ist ganz einfach: "Wenn einer (wie zum Beispiel meistens Brakelmann) eine gute Idee hat, dann hab ich die auch." Leider hat dieser Plan bisher noch nicht zu dem gewünschten (wirtschaftlichen) Erfolg geführt. Aber das kann man naturgemäß nicht ihm zum Vorwurf machen. Das muss man all jenen vorwerfen, die einfach keine besseren Ideen hatten: Brakelmann vor allem.

Ein Mann mitten im Leben

Szenenbild aus der 5. Büttenwarder-Folge "Ferienfieber": Adsche und Brakelmann sitzen an einem Tisch. © NDR/Videoscope
Bauer Brakelmann hat mal wieder eine Idee, wie sein Freundfeind Tönnsen neidisch feststellt.

So gesehen ist Adsche keine tragische Figur, wie man bei oberflächlicher Betrachtung meinen möchte. Adsche ist ein Mann, der mitten im Leben steht, nichts zu verlieren hat und jederzeit alles gewinnen kann. Und bis es soweit ist, schlurft er noch ein wenig über den lichten grünen Feldweg zum Dorfkrug, trinkt dort Bier und Köm und macht wirklich jeden Quatsch mit. Wenn das kein schönes Leben ist!

Zum Steckbrief
Szenenbild aus der 19. Büttenwarder-Folge "Weihnachten": Adsche Tönnsen steht vor dem Dorfkrug. © Sandra Hoever

Wer ist Adsche Tönnsen?

Einst weckte Gerlinde Ködenbröck die "Erodik" in dem schweigsamen Büttenwarder. Doch was weiß man noch über diesen ruhigen Gefährten? Hier geht es zum Steckbrief. mehr

Dieses Thema im Programm:

Neues aus Büttenwarder | 25.12.2015 | 21:50 Uhr

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