Ulrich Beier: Triade (1963)
Der Bildhauer Ulrich Beier entwarf im Auftrag des NDR 1963 die Triade. Umbauarbeiten erforderten 1992 die Versetzung der abstrakte Bronzeplastik in den Landschaftsgarten.
Triade – "Dreiheit", ein Begriff aus der griechischen Philosophie, gab der voluminösen Bronzeplastik ihren Namen. Ulrich Beier schuf sie 1963 als Auftragsarbeit für den Norddeutschen Rundfunk. Titel und äußere Form stimmen überein: Die Triade besteht aus drei Segmenten. Am heutigen Standort sank sie zu einem Drittel in den weichen Boden des umliegenden Beetes. In Farbe und Volumen erinnert sie dort an die abstrahierte Darstellung eines Busches. Ursprünglich stand die Triade auf Steinplatten zwischen Häuserblöcken – eine andere Gesamtansicht, denn die Freiplastik wird von drei dünnen Stelzenbeinen getragen.
Zwei grundverschiedene Lehrer
Beiers künstlerischen Werdegang begleiteten zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Sein Freund und Mentor, der Maler Bernard Schultze, riet ihm zur freien Kunst. In Briefen ermuntert Schultze zu radikal persönlichen Arbeiten. Beier folgte diesem Rat mit archaisch und geheimnisvoll wirkenden Steinfiguren – Doppelköpfe, von denen einige aus Augenschlitzen mit separat eingesetzten Steinen suggestiv starren. Gegensätzliche Intentionen verfolgte Richard Steffen, Beiers Lehrer am Baukreis. Dieser stellte, den Maximen der Kunstschule folgend, die Bildhauerei in den Dienst der Architektur. In Werkstätten erledigten Lehrende und Lernende gemeinsam öffentliche Aufträge. Beier behielt diese Praxis bei. In den 1970er Jahren mietete er ein altes Schulgebäude, als Wohn- und Werkstättengemeinschaft für die ganze Familie.
Private und öffentliche Förderung
Freundschaftliche Förderung erfuhr Beier vom Bundespräsidentenpaar Gustav und Hilda Heinemann. Durch deren Initiative gelangte der doppelgesichtige Steinkopf in die Vatikanischen Museen nach Rom und zwei Steinvasen in den Berliner Amtssitz Schloss Bellevue. Ausstellungsbeteiligungen in der Bonner Beethovenhalle und der Villa Hammerschmidt wurden möglich. Die größte Anzahl seiner Werke realisierte Beier für den öffentlichen Raum, in Schleswig-Holstein und in seiner Wahlheimat Hamburg. Die Triade bildete den Auftakt, es folgten fast jährlich Aufträge und Wettbewerbsgewinne für die Kunst am Bau. Viele Arbeiten befindet sich noch heute in Hamburg, Kiel, Lübeck und Flensburg.
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