Logo an der Hochschulverwaltung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. © Imago Images Foto: Stephan Wallocha
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AUDIO: Ausländerfeindliches Gegröle: Hamburger Studentin wird nicht exmatrikuliert (1 Min)

Nach Sylter Rassismus-Eklat: Studentin wird nicht exmatrikuliert

Stand: 20.06.2024 12:35 Uhr

Eine an dem ausländerfeindlichen Gegröle junger Party-Gäste in einer Sylter Bar beteiligte Studentin darf weiter an ihrer Hamburger Hochschule studieren. Zu diesem Ergebnis sei der Exmatrikulationsausschuss der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg gekommen, teilte die HAW am Donnerstag mit.

"Es wird kein Exmatrikulationsverfahren gegen die Studierende der HAW Hamburg geben, die sich an den rassistischen Gesängen im Rahmen einer Feier auf Sylt beteiligt hat", hieß es. Ein bis Ende Juli gegen die Studentin ausgesprochenes Hausverbot bleibe aber bestehen.

"Verhältnismäßigkeit abgewogen"

Die sechs Mitglieder des Ausschusses hätten die Verhältnismäßigkeit abgewogen, da es sich bei einer Exmatrikulation um einen schweren Grundrechtseingriff handele, hieß es. Dabei habe man das Hausverbot und die individuelle Studiensituation einbezogen. Nach sorgfältiger Prüfung sei die Entscheidung gegen das Exmatrikulationsverfahren einstimmig gefallen. 

Die HAW habe sich eindeutig von dem vor einem Monat viral gegangenen Video und den darin geäußerten Inhalten distanziert, heißt es in der Mitteilung. "Sie steht als weltoffene Hochschule gegen Rassismus in jeglicher Form und trifft ihre Entscheidungen aus der Verantwortung heraus, ein offenes respektvolles Miteinander zu pflegen und auch einzufordern."

Rassistische Parolen sorgen für Empörung

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.06.2024 | 15:00 Uhr