Im privaten Busgewerbe gab es wieder Streiks
Die Arbeitgeber - vertreten durch den OVN - und ver.di streiten seit Monaten um einen Tarifabschluss. Auch am Donnerstag blieben zahlreiche Busse in ihren Depots.
Noch während des laufenden Streiktags rief die Gewerkschaft ver.di am Mittwochnachmittag kurzfristig zum nächsten Streik auf. Im Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe in Schleswig-Holstein legten dann auch am Donnerstag die Beschäftigten ihre Arbeit nieder - diesmal im Süden des Landes. Betroffen waren laut Gewerkschaft die Kreise Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein und Autokraft in Lübeck. Auswirkungen waren auch auf der Linie X-85 nach Puttgarden zu spüren.
Am Mittwoch wurden bereits mehrere private Busunternehmen im Norden Schleswig-Holsteins bestreikt. Betroffen waren neben dem Großraum Kiel die Kreise Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Nordfriesland.
Ver.di schließt Busstreiks auch zur Adventszeit nicht aus
"Geht die Einkommensentwicklung nicht weiter, verlieren wir immer mehr Menschen, die in diesem Beruf tätig sind und die vielleicht in den Beruf reinkommen wollen", heißt es von ver.di-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Mit dem Streik setze man sich für faire Löhne und die Zukunft des Nahverkehrs ein. Ver.di sei gewillt den Streik so früh wie möglich zu beenden, jedoch müsse der Omnibusverbandes Nord (OVN) zu neuen Gesprächen bereit sein, so Bähring weiter.
"Noch hat der OVN es in der Hand mit uns zu verhandeln, sonst wird es eine schwierige Advents- und Weihnachtszeit im Land." Sascha Bähring, ver.di-Verhandlungsführer
Die Arbeitgeber - vertreten durch den OVN - und ver.di streiten seit Monaten um einen Tarifabschluss. Die Gewerkschaft hat nun Gespräche angeboten. Dem Termin in der kommenden Woche, am 25. November, hat der OVN nach Angaben eines Sprechers bereits zugestimmt.
Letzte Verhandlungsrunde geplatzt
Zuletzt rief ver.di im privaten Busgewerbe bis vergangenen Sonntag zu Streiks auf. Hintergrund war ein geplatzter Verhandlungstermin: Eigentlich sollten die Lohntarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe am Montag (18.11.) fortgesetzt werden. Nach Angaben des OVN erschien ver.di allerdings nicht zum vereinbarten Termin. Der OVN-Verhandlungsführer und Vorsitzende Klaus Schmidt zeigte sich "entsetzt über diese Verweigerungshaltung von ver.di." Es sei verantwortungslos und rücksichtslos den Fahrgästen gegenüber, die auf den Busverkehr angewiesen seien.
Ver.di fordert schriftliches Angebot der Arbeitgeber
Ver.di begründete das Fernbleiben mit einem fehlenden schriftlichen Angebot der Arbeitgeberseite. Darum wurde laut Gewerkschaft vorab gebeten, "denn nach dem Abräumen des mündlichen Verhandlungsergebnisses vom 3. September kann nur so wieder Vertrauen hergestellt werden", hieß es.