Kolumne: Hör mal 'n beten to "Mettjen"
Werner Momsen betätigt sich als Naturforscher und bestaunt das eigenartige Leben von Regenwürmern.
"Mettjen"
Dag ok, hier is de Momsen-Popp.
Hebbt ji een Mullworp bi jo in'n Gorden? Mien Achtermann nich, aber he hett Regenwürmer also Mettjen und dat mutt eene Grootfamilie weden. De hebbt denn ganzen Rasen uppult. Wat jo good is, denn kummt dor mol Luft an un de Erd ward wöller een beten ruscher.
Dat sind jo ganz lustige Vögel düsse Metjen. De heept fiev Harten. De bruukt de, dormit dat Bloot ok ganz to'n End kummt un nich in'e Midde hangen blifft. Ik meen, de künnt bit 30 Zentimeter lang weern, dat is ok een langen Weg för dat Bloot. Sünst is allerdings ok nich veel an an son Mettje, dat meiste is Darm.
Mettjen-Versammeln in grote Knäul
Un Zwitter sünd se. Also vondaag dö man segen nonbinär. Is egentlich ganz praktisch. De möt jo nich öbert Gendern striern, egal ob Fro oder Keerl is dat jümmer de Mettje. Obwohl man natürlich nich weet, wat is, wenn sik een Mettje nu mehr as Fro oder as Keerl föhlen deit. Denn mössen de jo ok egentlich mit Ünnerstrich, Doppelpunkt oder Sternchen schnacken.
Also schnacken dot de jo nich, de verschickt eernswelke Duftstoffe oder send Vibrationen ut, wenn se wat vertellen wüllt. De hebbt sogar Versammlungen. Dor kuschelt de sik denn to een grodet Knäul tosamen un schnackt öber Gott un de Ünnerwelt.
Mettjen sind wahre Överlevens-Künstler
Nülichs hett mien Achtermann utversehen mol een mit'n Spaten dördeelt. Natürlich nich afsichtlich, he harr sien Brill nich up. Du, un dor is de eene Deel leegenbleeben un de annere schnurstracks wöller in sien Lock krabbelt. De vördere Deel kann tatsächlich wieterleben.
Anners as bi Höhner, dor schafft da jo de achtere Deel noch'n beten länger as de Kopp.
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.