Stand: 12.08.2024 05:30 Uhr

Kolumne: Hör mal 'n beten to "Verwunschen Tiet an'n See"

"Hör mal 'n beten to"-Autorin Ines Barber © Axel Schön Foto: Axel Schön
Siet 1999 arbeit Ines Barber mit un op Platt. De Spraak hett ehr Leven ümkrempelt un de Autorin krempelt geern mol dat Plattdüütsche üm.

Wenn der Weg an Nord- oder Ostsee zu weit ist, bleibt für Ines Barber immer noch der Weg ins Freibad oder zum Badesee.

Klares und stilles Wasser eines Sees © NDR Foto: Werner Bayer aus Neubrandenburg
AUDIO: Verwunschen Tiet an'n See (2 Min)

"Verwunschen Tiet an'n See"

Wenn'e Tiet ni langt un ik schaff dat nich bit anne Ostsee, denn sett ik mi eenfach an' See hier ganz inne Neegde. Hebbt wi jo ok noog. Lütte Söötwatertümpel, grote Seen mit schöne ole Bööm an'e Kant, verwunschen, versteken, in't Gröön.

De besünner Stimmung an solk See makt mi ruhig un glücklich. As Kind bün ik jeden Summer mit mien Öllern un Broder an' Wittensee, de liggt twüschen Rendsborg un Eckernföör. Modder pack sik oppe Sünnligg, Vadder maak de Angel klor un is mit Dinghi rut. Mien Broder speel in Klackermatsch anne Kant.

De heele Dag op de Luftmatratz'

Ik - bummelig twüschen söben un tein - ik dümpel ewig oppe Luftmatraz rüm. An' langet Tau. Se hebbt mit fastbunnen, also de Lumatra. Nich, dat ik na un na womööglich merrn oppe See rutdreev. Man ik harr de Illusion vun Unendlichkeit.

Ik besinn mi op de hitten Summerdaag an Wittensee. Ik leeg jümmers oppe Buuk oppe Luftmatraz, de Kopp vörn över un ik luer na ünnen in't Water. Wunnerwelt in hellgröön un hellbruun. Klore Sicht. Ik düker in Gedanken af. Heff allns üm mi rüm vergeten.

Afdükert in de Ünnerwaterwelt vun'n Wittensee

Ünner mi weer jümmers de Düvel los! Stiekels, Stichlinge, düsse lüür lütte Fisch suusen direkt ünner mi dörch. Zack - de heele Bagage na links, zack - nu doch lever wedder trüch un na rechts. Natürlich harr ik dormols ok solk Kescher. Man jümmers, wenn ik mit' lütt Nett in't Water klatsch, wusch - weern se… weg!

Un' Momang later wedder dor. Dat weern de Summer, wo mien Been vun achtern jümmers mihr Farv kregen as vun vörn.

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Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.

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Junge Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr. © Fotolia.com Foto: olly

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Hör mal 'n beten to | 12.08.2024 | 10:40 Uhr

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Plattdeutsch

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