Bleymehl wird Dritte beim Ironman in Hamburg
Triathletin Daniela Bleymehl hat beim Ironman-Rennen in Hamburg den dritten Platz erreicht. Die 35-Jährige kam nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 178 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen hinter Jackie Hering (USA) und Maja Stage Nielsen (Dänemark) ins Ziel. Sie ist damit Vize-Europameisterin.
Platz drei beim Hamburger Triathlon, der für die Frauen zugleich auch die Europameisterschaft war, bedeutete für Bleymehl damit nach Bronze 2016 zum zweiten Mal Edelmetall bei einer Langdistanz-EM. Als zweitbeste Europäerin hinter Stage Nielsen gewann sie in diesem Jahr Silber.
"Es war am Ende richtig hart, aber die Kulisse hat mich getragen. Ich bin ein bisschen zu schnell losgelaufen, hatte auf den letzten Kilometern Krämpfe", sagte Bleymehl, die mit persönlicher Bestzeit von 8:28:09 Stunden ins Ziel kam: "Ich bin sehr glücklich, auch wenn man natürlich immer gewinnen will."
Top-Favoritin Kat Matthews aus Großbritannien wurde wegen eines unerlaubten Überholmanövers mit dem Rad disqualifiziert. Für ihren Erfolg in 8:19:14 Stunden erhält Hering 28.000 US-Dollar Prämie und 5.000 Punkte für die Wertung der neuen Pro Series.
Wichert mit Alterklassen-Weltrekord
Insgesamt knapp 3.000 Triathleten hatten am Sonntag den Ironman in der Hansestadt in Angriff genommen. Bei den Hobby-Athleten sorgte der Hamburger Lars Wichert für einen Weltrekord. In der Altersklasse bis 39 Jahre brauchte der frühere Olympia-Ruderer nur 7:50:42 Stunden. Der bisherige Bestwert von Dan Plews stand bei 7:56:55 Stunden.
Aufholjagd nach dem Schwimmen
Bleymehl hatte nach dem Schwimmen als Zwölfte bereits einen Rückstand von mehr als sechs Minuten, überholte dann in ihrer Paradedisziplin auf dem Rad mit der besten Zeit die Topathletinnen mit Ausnahme von Fenella Langridge. Im Laufen zog die Darmstädterin auch an der Britin schnell vorbei, doch von hinten konterten Stage Nielsen und Hering bereits vor der Halbmarathondistanz und waren nicht mehr einzuholen.
WM-Ticket für Bleymehl
Für die Frauen steigt die WM in diesem Jahr erstmals in Nizza, Bleymehl sicherte sich durch ihr Erfolgserlebnis in Hamburg einen Teilnahmeslot für die Weltmeisterschaft am 22. September. "Es ist ein ganz gutes Gefühl, da jetzt einen Haken dran zu machen", sagte sie. Die derzeit besten deutschen Athletinnen Anne Haug und Laura Philipp waren mit Blick auf den Jahreshöhepunkt in der Hansestadt nicht am Start.
Die Ironman-EM der Männer findet am 18. August in Frankfurt/Main statt.
Sicherheitsmaßnahmen nach Unfall im Vorjahr
Nach dem schweren Unfall im vergangenen Jahr war die Radstrecke des Ironman Hamburg angepasst worden, Passagen mit Gegenverkehr wurden weitgehend gestrichen. Bei der Austragung 2023 war ein Begleitmotorrad samt Fotograf mit einem Radfahrer kollidiert. Der 70 Jahre alte Motorradfahrer starb damals an der Unfallstelle, der Amateurathlet wurde schwer verletzt.