Zverev vor Wimbledon-Achtelfinale: Hält das Knie?
Alexander Zverev spielt am Montag in Wimbledon um seinen erstmaligen Einzug in das Viertelfinale des Rasenklassikers vor den Toren Londons. Gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz hofft der Hamburger Tennisprofi vor allem, dass sein angeschlagenes Knie hält.
Einen Tag nach seinem 6:4, 6:4, 7:6 (17:15)-Drittrundenerfolg gegen den Briten Cameron Norrie zog sich Zverev ins Raynes Park Tennis Centre zurück. Fünfzehn Autominuten entfernt von der Anlage des All England Clubs und abseits der Öffentlichkeit stand für den Olympiasieger am Sonntagmittag die Vorbereitung auf das Match gegen Fritz an - für die deutsche Nummer eins auch die Gelegenheit, in das angeschlagene Knie hineinzufühlen. Bruder und Manager Mischa bestätigte am Abend, dass der 27-Jährige bereit für das Achtelfinalduell gegen Fritz sei.
Wimbledon wird für Alexander Zverev gleich zum doppelten Belastungstest: Hält das Knie und kann er mit seinem erstmaligen Viertelfinaleinzug in London in den Kreis der ernsthaften Titelanwärter aufsteigen? Das Achtelfinale planten die Organisatoren als zweites Match auf dem Centre Court ein (zweites Spiel nach 14.30 Uhr deutscher Zeit).
Erste medizinische Tests hatte der zweimalige Grand-Slam-Finalist schon am Samstagabend gut überstanden - für ihn war dies zugleich die Bestätigung für sein eigenes Bauchgefühl. "Ich hatte Schmerzen und muss es im MRT checken lassen. Ich glaube aber nicht, dass es zu ernst sein kann", hatte Zverev direkt nach dem Drittrundenmatch gegen Norrie gesagt. Schließlich habe er nach dem Sturz im zweiten Satz das Match gegen den Briten auf hohem Level beenden können. Bei welchen Bewegungen er Schmerzen verspürt, behielt der French-Open-Finalist für sich.
Zverevs Aufschläge sind sein größtes Pfund
Gegen den Weltranglistenzwölften Fritz kann es auch auf Kleinigkeiten ankommen. Zweimal, 2018 und 2021, konnte der Hamburger den 26-Jährigen in Wimbledon schon besiegen und liegt insgesamt in den direkten Duellen mit 5:3 vorn. Sollte er körperlich wieder voll auf der Höhe sein, hat Zverev - nach Jan-Lennard Struffs Viersatz-Niederlage gegen Daniil Medwedew der letzte deutsche Profi in den Einzelwettbewerben - gute Chancen auf seinen bisher größten Erfolg auf Rasen.
Und sogar auf mehr. "Ich arbeite daran, mir meinen Traum zu erfüllen. Das ist mein Mindset, da will ich hin", sagte Zverev, der mit beharrlichem Training ein echtes Pfund entwickelt hat - sein mächtiger Aufschlag ist in Wimbledon eines der Gesprächsthemen.
Der 1,98 Meter große Hüne bringt seinen ersten Service im Schnitt mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde und einer hohen Quote von 73 Prozent ins Feld, es folgt fast immer der Punktgewinn. "Wegen meines Aufschlags habe ich das Finale der US Open verloren und vielleicht einige andere Grand Slams", sagte Zverev: "Über die Jahre war es der Schlag, an dem ich am meisten gearbeitet habe."