Wimbledon: Zverev ungefährdet in Runde zwei - Kerber raus
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat seine Erstrundenaufgabe in Wimbledon souverän gelöst. Der Hamburger strebt beim Rasen-Klassiker seinen ersten Grand-Slam-Titel an. Angelique Kerber aus Kiel scheiterte hingegen erneut in der ersten Runde.
Gut drei Wochen nach seinem verlorenen French-Open-Finale startete Alexander Zverev mit einem ungefährdeten 6:2, 6:4, 6:2 gegen Roberto Carballes Baena aus Spanien in das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison. In der zweiten Runde bekommt es die deutsche Nummer eins mit Marcos Giron aus den USA zu tun.
"Ich habe über die Jahre so meine Probleme hier gehabt. Aber ich fühle mich jetzt anders", sagte der 27-Jährige . "Ich bin glücklich, wie ich das Turnier angefangen habe."
"Früher habe ich aus irgendeinem Grund immer gesagt, dass ich Rasenplätze nicht mag. Jetzt habe ich entschieden, dass ich sie liebe." Alexander Zverev
Nach 1:53 Stunden verwandelte der Weltranglisten-Vierte den ersten Matchball. Während die Partien auf den Außenplätzen an einem regnerischen Tage in London mehrfach unterbrochen werden mussten, bestritt Zverev sein Match auf dem zweitgrößten Court unter geschlossenem Dach.
"Habe das Gefühl, den Titel gewinnen zu können"
Der Deutsche hegt in diesem Jahr große Ambitionen bei dem Tennis-Klassiker, der bislang sein klar schwächstes Grand-Slam-Turnier ist. Zweimal erreichte der 27-Jährige das Achtelfinale, bei den drei anderen Majors stand er jeweils mindestens im Halbfinale.
"Das ist das offenste Wimbledonturnier, das wir in 20 Jahren hatten", hatte er vor dem ersten Aufschlag gesagt: "Es ist das erste Mal, dass ich wirklich das Gefühl habe, hier Anwärter zu sein, vielleicht den Titel gewinnen zu können."
Dritte Grand-Slam-Erstrundenpleite für Kerber
Davon ist Angelique Kerber meilenweit entfernt. Die Wimbledon-Siegerin von 2018 musste sich in der ersten Runde der kasachische Weltranglisten-35. Julija Putinzewa mit 5:7, 3:6 geschlagen geben und die nächste schwere Enttäuschung verdauen. Die Kielerin spielte auf Platz 12 des All England Clubs phasenweise passabel, leistete sich aber auch viele leichte Fehler.
"Ich hätte besser spielen können - ganz klar", bilanzierte Kerber. Selbstkritisch sagte sie: "Ich bin fast gar nicht in meinen Rhythmus gekommen. Wenn man dann so viele leichte Fehler in den entscheidenden Momenten macht, hilft das natürlich nicht." Wimbledon bleibe trotzdem "mein Wimbledon", sagte die frühere Weltranglistenerste. Die schönen Momente habe sie immer in ihrem Kopf und das werde auch so bleiben.
"Natürlich bin ich enttäuscht. Das war nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe. Es war nicht mein Tag." Angelique Kerber
Für die 36-Jährige war es beim dritten Grand Slam in diesem Jahr die dritte Erstrundenpleite. Auch in Berlin und Bad Homburg hatte sie zuletzt kein Match gewonnen. Ihre Hoffnung, an der Stätte ihres früheren Erfolgs noch einmal Fahrt aufzunehmen, erfüllte sich nicht.
Nächstes großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris. Auf die Frage, ob dies ihre letzte Wimbledon-Teilnahme gewesen sei, sagte die Linkshänderin: "Dazu kann ich nicht antworten. Weiß ich nicht. Mit dem Gedanken bin ich nicht hergekommen."