United Cup: Zverev führt Deutschland ins Halbfinale
Deutschland hat beim United Cup dank eines bärenstarken Alexander Zverev in Sydney das Halbfinale erreicht. In der Runde der letzten Acht gewann das deutsche Tennis-Team, bei dem auch die Kielerin Angelique Kerber zum Einsatz kam, das Duell gegen das an Position zwei gesetzte Griechenland mit 2:1.
Kerber verliert, Zverev gewinnt, die Entscheidung fällt im abschließenden Doppel - so war es in bisher allen drei Duellen bei dem Nationen-Mixedwettbewerb. Nach einem enttäuschenden Einzel war Kerber am Freitag aber nicht im Doppel dabei. An der Seite des Hamburgers Zverev schickte Teamchef Torben Beltz erstmals Laura Siegemund gegen die Griechen Petros Tsitsipas und Maria Sakkari auf den Platz. Und zusammen mit Doppelexpertin Siegemund gelang Zverev mit dem 6:3, 6:3 der zweite und entscheidende Sieg. Gegner am Sonnabend ist nun Gastgeber Australien.
"Ich denke, wir haben es verdient, im Halbfinale zu stehen. Wir hatten zwei gute Gruppenspiele und haben heute ein starkes Viertelfinale gespielt." Alexander Zverev
Deutschland hatte in der Vorrunde gegen Italien gewonnen und gegen Frankreich verloren - und war als bester Gruppenzweiter der Teams, die in Sydney spielen, weitergekommen. Der Teamwettbewerb gilt als Vorbereitung auf die am 14. Januar beginnenden Australian Open in Melbourne. Für Kerber ist die Veranstaltung ihr Comeback auf der Tennistour nach der Geburt ihrer Tochter Liana Ende Februar 2023.
Kerber verliert auch drittes Einzel nach Comeback
Hatte Kerber in ihren bisherigen Einzeln zumindest noch phasenweise überzeugt, war ihre Niederlage gegen Sakkari mit 0:6, 3:6 aber deutlich. Die 35-Jährige fand gegen die Weltranglisten-Achte überhaupt nicht ins Spiel. Die gebürtige Bremerin lag nach 22 Minuten schon mit 0:5 zurück. In ihrem letzten Aufschlagspiel kämpfte die Kielerin zumindest bis zum Einstand - am Ende aber vergeblich.
Der Aufschlag war noch nie die Stärke der ehemaligen Weltranglisten-Ersten. Davon, ihre Gegnerinnen durch ihre überragende Fitness zu schlagen, ist Kerber nach einem Jahr Baby-Pause aber noch weit entfernt.
Auch im zweiten Durchgang gab sie gleich ihr erstes Aufschlagspiel ab und lag 0:3 hinten. Im zehnten Spiel setzte sich Kerber erstmals durch und holte gegen Sakkari dann zum 2:3 prompt auch das Break. Aber der 28-Jährigen gelang sofort das Rebreak - und nach 74 Minuten war das Match beendet.
Zverev: "Hoffe, ich kann dieses Jahr etwas länger bleiben"
Zverev ist hingegen ein Aufschlag-Gigant - und vor allem in sehr guter Frühform. Sein 6:4, 6:4-Erfolg gegen Griechenlands Topspieler Tsitsipas war bereits sein dritter Sieg im dritten Einzel. Im vergangenen Jahr hatte Zverev nach langer Verletzungspause beim United Cup noch alle Spiele verloren und war dann bei den Australian Open bereits in der zweiten Runde ausgeschieden.
Sein Auftritt gegen Tsitsipas lässt darauf hoffen. "Ich wusste, dass ich von Anfang an sehr aggressiv spielen muss", sagte Zverev, dem Mitte des ersten Durchgangs und beim letzten Aufschlagspiel des Griechen jeweils ein Break gelang. "Ich wusste, dass es gegen Stefanos immer sehr schwer für mich ist. Aber Deutschland brauchte diesen Sieg und ich habe ihn geholt."
Doch nicht nur das. Auch im Mixed war auf den Hamburger Verlass. Und Deutschland darf weiter auf den Turniersieg hoffen.