Triathlon-WM in Hamburg: Deutsche Mixed-Staffel holt Gold
Die deutsche Triathlon-Mixed-Staffel hat erneut die WM in Hamburg gewonnen. Henry Graf (Darmstadt), Lisa Tertsch (Darmstadt), Lasse Lührs (Bonn) und Annika Koch (Griesheim) wiederholten damit den deutschen Erfolg aus dem Vorjahr.
Mit einer in den Hamburger Himmel gereckten Deutschland-Fahne überquerte Koch die Ziellinie auf dem Rathausmarkt. Dort wurde sie am Ende ihrer Runde über die Supersprint-Distanz (300 Meter Schwimmen, 6,6 Kilometer Radfahren und 1,75 Kilometer Laufen) von den mehreren Tausend jubelnden Zuschauern und von ihren drei Staffelkollegen empfangen.
Die Hessin krönte eine beeindruckende Teamleistung, das deutsche Quartett siegte nach 1:19:53 Stunden souverän vor der Schweiz (+8 Sekunden) und Neuseeland (+11 Sekunden). Koch war die einzige, die schon beim Mixed-Triumph im vergangenen Jahr mit dabei gewesen war, damals lief sie aber als zweite Starterin. "Hier mit der Deutschland-Fahne durch das Ziel zu laufen, ist schon etwas ganz Besonderes", freute sich Koch im ZDF. Und der gebürtige Niedersachse Lührs, der wie Tertsch an Olympia teilnehmen wird, fügte hinzu: "Es war super, hier vor heimischem Publikum noch ein Rennen machen zu können. Ich bin megahappy für das Team, dass wir den Titel verteidigen konnten."
Schon am Vortag beim Sprintrennen der World Triathlon Championship Series in Hamburg hatten Tertsch als Zweite und Koch als Sechste überzeugt. Lührs hatte hingegen als 28. enttäuscht. Graf war bei seiner WM-Series-Premiere auf Rang 15 gekommen.
Deutsche Staffel überzeugt von Beginn an
Graf hatte die Staffel gut ins Rennen gebracht. Auf der finalen Laufrunde schienen ihm die Kräfte auszugehen, doch mit einem starken Schlussspurt konnte er Tertsch ohne Rückstand ins Rennen schicken. Die Olympia-Teilnehmerin hielt sehr gut mit - und spielte dann ihrerseits ihre Stärken beim Laufen aus. Die 25-Jährige sprengte die fünfköpfige Führungsgruppe und hatte am Ende einige Sekunden Vorsprung herausgelaufen.
Lührs büßte beim Schwimmen zwar schnell die Führung ein, hielt aber auf dem Rad mit seinen Konkurrenten aus Neuseeland und der Schweiz gut mit. Bei stärker werdendem Regen und fast schon herbstlichen Bedingungen in der Hamburger Innenstadt mussten alle gleichermaßen aufpassen.
Graf, Tertsch und Lührs schicken Koch als Erste ins Rennen
Kochs Ausgangssituation war dann bestens: Die 25-Jährige ging als Erste ins Wasser und auch aufs Rad. Doch es war nun ein Vierkampf um die drei Medaillen. Die Britin Vicky Holland hatte zu Koch, Cathia Schär (Schweiz) und Nicole van der Kaay (Neuseeland) aufgeschlossen.
Doch der Anschluss war zum Wechsel auf die Laufstrecke wieder dahin, weil Holland in der Wechselzone der Helm aus der Hand fiel und sie so viel Zeit verlor - und am Ende 40 Sekunden Rückstand hatte.
Koch zog derweil mit einer ganz starken Laufleistung vorne davon. Fünf Sekunden Vorsprung waren es schon nach der ersten Laufrunde. Und sie ließ sich den Sieg am Ende auch nicht mehr nehmen.