Traum geplatzt: Fischtown Pinguins verlieren - Eisbären Berlin deutscher Meister
Für die Fischtown Pinguins ist der große Traum vom erstmaligen Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft am Freitagabend geplatzt. Die Bremerhavener unterlagen den Eisbären Berlin zu Hause mit 0:2 (0:0, 0:0, 0:2). Mit dem vierten Sieg in der Finalserie "best of seven" kürten sich die Hauptstädter zum Champion.
Als die Schlusssirene ertönte, waren die Teams in ihren Emotionen so unglaublich weit voneinander getrennt. Während bei den Pinguins und ihren Fans eine riesige Enttäuschung vorherrschte, war die Freude bei den Eisbären Berlin und ihren an die Nordsee mitgereisten Fans ausufernd. Die Gästespieler warfen ihre Schläger und Handschuhe weg und bildeten sofort ein gewaltiges Jubelknäuel.
Die Eisbären Berlin sind zum zehnten Mal deutscher Eishockeymeister. Nach Titeln schlossen die Ostberliner damit zum SC Riessersee auf. Allerdings gewann kein Team seit Gründung der DEL vor 30 Jahren in der Zeit öfter die Meisterschaft als die Eisbären.
Pföderl schießt Eisbären in Führung
Im fünften Play-off-Finalspiel der DEL schlugen die Hauptstädter den überraschenden Hauptrundenersten Fischtown Pinguins Bremerhaven auf fremdem Eis mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) und machten mit dem 4:1 in der Serie alles klar. Der überragende Angreifer Leo Pföderl brachte das Team von Trainer Serge Aubin im Schlussdrittel in Führung (44.) - Manuel Wiederer legte wenig später nach (49.). Anschließend verteidigten die Eisbären den verdienten Sieg in einer hochintensiven Partie leidenschaftlich. Pföderl wurde nach dem Spiel als MVP ausgezeichnet, elf Scorerpunkte hatte er in der Finalserie beigesteuert.
Pinguins-Coach Popiesch wohl vor dem Abgang
Bremerhaven hatte erstmals überhaupt die Finalserie der DEL erreicht. Für Thomas Popiesch dürfte es das letzte Spiel als Trainer der Pinguins gewesen sein. Der gebürtige Ost-Berliner war mit Bremerhaven seit dem Einzug in die DEL 2016 jedes Jahr in die Playoffs vertreten. Zur kommenden Saison soll Popiesch Trainer bei den Krefeld Pinguinen werden.
Unter Popiesch hatte es Bremerhaven seit dem DEL-Einstieg 2016 stets in die Play-offs geschafft. In dieser Saison waren die Pinguins das Überraschungsteam überhaupt in der DEL und schlossen die Hauptrunde als Erster ab. Erstmals seit zehn Jahren wurde damit der Vorrundenerste am Ende nicht auch deutscher Meister.
Ein kleiner Trost für die Norddeutschen: Die Vizemeisterschaft ist das beste Ergebnis der Club-Geschichte. Und so gab es bei der Siegerehrung für Popiesch und sein Team von den eigenen Fans den völlig verdienten Applaus.