Die Malizia Seaexplorer von Boris Herrmann beim Ocean Race © imago

Ocean Race: Segel-Frust in den Doldrums, aber Herrmann zuversichtlich

Stand: 30.01.2023 15:20 Uhr

Das Feld der Imoca-Rennyachten kriecht auf der zweiten Etappe des Ocean Race zurzeit in Richtung Kapstadt. Schuld ist die Flaute in den berüchtigten Doldrums am Äquator. Boris Herrmann ist trotzdem zuversichtlich.

Denn seine "Malizia - Seaexplorer", die der Hamburger aktuell aufgrund einer Fußverletzung nur aus der Ferne beobachten kann, hat zuletzt wieder etwas Boden gutgemacht. Ersatz-Skipper Will Harris hatte die fünftplatzierte Yacht recht weit gen Westen manövriert und so immerhin ein bisschen Wind in die Segel bekommen. Der Rückstand auf das führende Boot "Guyot Environnement - Team Europe" um den Berliner Skipper Robert Stanjek ist geschmolzen. Insgesamt ist das Feld enger zusammengerückt.

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"Es freut mich natürlich sehr, wie das Team aufgeholt hat. Jetzt sieht es wieder deutlich besser aus. Ich würde meinen, wir sind wieder in Schlagdistanz", sagte Herrmann "Yacht online". Der Hamburger verfolgt das Rennen von Kapstadt aus, wo die zweite Etappe endet.

In den Doldrums rund um den Äquator finden die Segler wechselhafte Bedingungen vor. Und oft auch kaum Wind. "Die letzte Nacht war schwierig, wir hatten super schwachen Wind. Heute haben wir drei bis vier Knoten Wind gefunden und das Boot bewegt sich, das ist eine gute Nachricht", schrieb Harris am Montag bei Instagram.

Flautenpoker rund um den Äquator

"Weiter westlich ist ein weiterer Weg, oft aber eine bessere Passage. Ich hoffe darauf, dass wir da ein bisschen Glück haben", sagte Herrmann. Im Flautenpoker rund um den Äquator braucht es auch etwas Glück. "Es gibt immer noch keinen einfachen und offensichtlichen Weg hindurch, wenn man nicht bis zur brasilianischen Küste segeln will", weiß Simon Fisher vom US-Team "11th Hour".

"Wie in einer Sauna" - Hitze setzt den Crews zu

Bei der nervenzehrenden Suche nach dem richtigen Kurs durch die Doldrums ist auch Widerstandsfähigkeit gefragt. Denn den Crews machen aktuell vor allem die hohen Temperaturen das Segel-Leben schwer. "Das eigentliche Problem ist die Hitze. Im Cockpit ist es wie in einer Sauna. Auch die Sonnenkollektoren, die das gesamte Cockpit bedecken, haben eine Temperatur von etwa 70 bis 80 Grad, sodass es unmöglich ist, darauf zu treten", berichtete Harris.

 

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