Korpatsch bei Australian Open weiter - Seidel bei Debüt chancenlos
Tamara Korpatsch hat erstmals in ihrer Karriere die zweite Runde bei den Australian Open der Tennisprofis in Melbourne erreicht. Die Hamburgerin gewann ihre Auftaktpartie beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gegen die Britin Jodie Burrage mit 2:6, 6:3, 6:0. Für Major-Debütantin Ella Seidel war die Auftakthürde hingegen zu hoch. Sie unterlag Aryna Sabalenka deutlich.
Korpatsch benötigte am frühen Sonntagmorgen (MEZ) 1:51 Stunden für ihren Erfolg. Zunächst hatte es dabei so ausgesehen, als sollte die 28-Jährige wie im Vorjahr bereits in Runde eins scheitern. Im ersten Satz zeigte die Nummer 80 der WTA-Weltrangliste eine schwache Vorstellung gegen ihre vier Jahre jüngere Konkurrentin.
"Ich war irgendwie noch richtig voll. Ich habe um 9 Uhr gefrühstückt und irgendwie war mir so schlecht", begründete die Hamburgerin ihre anfänglichen Probleme. Erst ab dem 4:2 im zweiten Durchgang habe sie sich besser gefühlt, auch die Nervosität sei dann endlich verflogen. In der Folgezeit unterliefen Korpatsch deutlich weniger leichte Fehler, die 28-Jährige hatte die Partie auf Court 13 im Melbourne Park nun sicher im Griff und zog schließlich zum dritten Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier in die zweite Runde ein.
In Runde zwei gegen Mitfavoritin Krejcikova
In der zweiten Runde der mit 53,25 Millionen Euro dotierten Hartplatzveranstaltung trifft Korpatsch auf die an Nummer neun gesetzte Tschechin Barbora Krejcikova. "Sie ist eine sehr gute Spielerin. Ich habe vor zwei Jahren mal bei den US Open mit ihr trainiert. Sie ist eine Top-Ten-Spielerin, von daher wird es nicht einfach", sagte die Hamburgerin über die French-Open-Siegerin von 2021. "Aber eine Chance ist immer da", ergänzte die Weltranglisten-80., die Ende des vergangenen Jahres im rumänischen Cluj-Napoca ihr erstes WTA-Turnier gewonnen hatte.
Korpatsch will in die Top 50
Den Schwung will sie ins neue Jahr mitnehmen und so schnell wie möglich unter die Top 50. "Das ist das naheliegende Ziel", erklärte Korpatsch. "Ich will so viele Punkte wie möglich sammeln, weil ich bis Mai nur sehr wenig Punkte zu verteidigen habe. Damit ich die Top 50 so schnell wie möglich erreiche", sagte die Norddeutsche über ihre Ziele in der ersten Jahreshälfte 2024.
Seidel gegen Sabalenka chancenlos
Seidel war im ersten Grand-Slam-Match ihrer noch jungen Profikarriere völlig chancenlos. Die 18-jährige Hamburgerin unterlag Titelverteidigerin Sabalenka (Belarus) mit 0:6, 1:6. Seidel hatte sich in Melbourne über die Qualifikation in das Hauptfeld gekämpft. Drei kräfteraubende Spiele lagen also bereits hinter ihr, als sie am Sonntagabend um kurz nach 23 Uhr australischer Ortszeit in der Rod Laver Arena auf dem Court stand.
Rasch wurde dann deutlich, dass die Hamburgerin dem druckvollen Spiel ihrer Konkurrentin nichts entgegenzusetzen haben würde. Zudem unterliefen der sichtlich nervösen Seidel zu viele einfache Fehler. Den ersten Satz verlor sie nach lediglich 22 Minuten.
"Heute war ein schwerer Tag"
Im zweiten Durchgang lag die deutsche Nachwuchshoffnung auch rasch mit 0:5 zurück, wehrte dann aber zwei Matchbälle ab und verkürzte auf 1:5. Mehr als das "Ehrenspiel" war für Seidel gegen Sabalenka letztlich an diesem Tag jedoch nicht drin. Nach 53 Minuten verwandelte die Weltranglistenzweite ihren siebten Matchball und zog im Schongang in die zweite Runde ein. "Es war eine sehr spezielle Erfahrung, ich hatte ihr nicht viel entgegenzusetzen. Aber die Erfahrung, einmal in der Rod Laver Arena zu spielen, kann mir keiner mehr nehmen", sagte Seidel, die aber zugab: "Heute war einfach ein schwerer Tag."