Hamburger Basketballtalent Hollatz: "Spanien war der richtige Schritt"
Im vergangenen Sommer hat Justus Hollatz die Hamburg Towers in Richtung Spanien verlassen. Für den deutschen Basketball-Nationalspieler war es der richtige Schritt. Der Hamburger hat aber noch ein größeres Ziel vor Augen: die NBA.
Den ganz großen Sprung in die beste Basketballliga der Welt hat Justus Hollatz noch nicht gemacht, doch mit dem ersten Schritt in die spanische Liga den ersten auf die internationale Bühne gewagt. Raus auf dem gewohnten Umfeld beim Basketball-Bundesligisten Hamburg Towers, hinein in eine der besten Spielklassen Europas zum CB Breogan.
Hollatz: "Wollte aus Hamburg einmal rauskommen"
"Ich habe mich bei den Towers wohlgefühlt, aber gespürt, dass das nicht mehr das Richtige für mich ist. Ich wollte eine neue Herausforderung und aus Hamburg einmal rauskommen", sagt der 21-Jährige, der sich beim Hamburger Bundesligisten zu einem der größten Talente Deutschlands entwickelt hatte.
Mit gerade einmal 18 Jahren verhalf er den Towers 2019 zur Zweitliga-Meisterschaft. Bei den "Türmen" wuchs er zum Bundesligaspieler heran, schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft. Der vorläufige Höhepunkt seiner DBB-Karriere war der Gewinn der Bronzemedaille im September bei der Heim-EM.
Niveau in spanischer Liga "höher als in Bundesliga"
Für den gebürtigen Hamburger war der Wechsel zum spanischen Club im Sommer der nächste logische Entwicklungsschritt - in seiner Heimatstadt sieht man das anders. "Wir hätten ihn weiter sehr gern in Hamburg gehabt und sind uns sicher, dass wir zumindest im kommenden Jahr auch der bessere Standort für seine Entwicklung gewesen wären", sagt Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby.
"Ich habe noch immer den Traum von der NBA, blicke aber lieber auf die Gegenwart und kann sagen, dass Spanien für mich der richtige Schritt war." Justus Hollatz
Hollatz hingegen empfindet den Wechsel in die spanische ACB als richtige Entscheidung, weil die Liga als eine der besten in Europa gilt. "Das Niveau ist höher als in der Bundesliga und auch im Eurocup", sagt er. "Jedes Team hat viele gute Spieler mit sehr viel Spielverständnis, auch das Tempo ist höher."
Bei Breogan als Starting Point Guard etabliert
Der Umzug nach Spanien bedeutete für das deutsche Nachwuchstalent auch, private Abstriche machen zu müssen. So fiel Weihnachten dieses Jahr mit der Familie aus, erstmals überhaupt für den 21-Jährigen. Zu eng ist der Spielplan getaktet.
In der Mannschaft ist der Deutsche etabliert, kommt durchschnittlich rund 22 Minuten pro Spiel zum Einsatz. "Das war mir bei meinem Wechsel sehr wichtig. Ich hatte auch andere Angebote. Aber ich glaube nicht, dass ich dort viel Einsatzzeit bekommen hätte. Hier in Breogan wurde mir eine feste Rolle als Starting Point Guard angeboten. Das war sehr verlockend", betont er.
Wechsel in die NBA bleibt der Traum
Zwischenzeitlich hatte Hollatz auch mit einem Wechsel in die nordamerikanische NBA geliebäugelt und sich für den Draft angemeldet. Er zog seine Anmeldung aber wieder zurück, weil kein Engagement in Aussicht stand. "Ich habe noch immer den Traum von der NBA, blicke aber lieber auf die Gegenwart und kann sagen, dass Spanien für mich der richtige Schritt war." Und vielleicht führt der nächste Schritt ja dann in die USA.