Niederlage in Nürnberg: Eintracht Braunschweig taumelt weiter
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig taumelt weiter der 3. Liga entgegen. Statt der erhofften Trendwende gab es für die Niedersachsen am Samstagabend mit dem 0:1 (0:0) beim 1. FC Nürnberg die dritte Niederlage in Serie.
Beim Gastspiel in Franken war einmal mehr zu sehen, warum die Braunschweiger ganz tief unten im Tabellenkeller stehen: Offensiv gelang so gut wie gar nichts, defensiv luden sie die keinesfalls überragend spielenden "Clubberer" immer wieder zu Torchancen ein: Der Gegentreffer resultierte aus einem schläfrigen Abwehrverhalten bei einem Freistoß.
Das 0:0 gegen Regensburg eingerechnet, sind die "Löwen" seit nunmehr vier Spielen ohne Torerfolg und stehen daher zu Recht auf dem vorletzten Platz. Einen Zähler beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang, drei sind es schon auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Dazu kommt eine desaströse Tordifferenz von -20.
"Ich bin überhaupt nicht nervös, wenn ich auf die Tabelle schaue. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen, wir sind absolut in Schlagdistanz", sagte Offensivakteur Fabio Kaufmann nach dem Spiel und fügte hinzu: "Zwischen Mannschaft und Trainer passt kein Blatt Papier."
Nun die "offene Analyse": Muss Scherning gehen?
Ob es aber für Trainer Daniel Scherning weitergeht, ist offen. BTSV-Präsidentin Nicole Kumpis hatte eine "offene Analyse" nach der Partie in Nürnberg angekündigt, Scherning dem gelassen entgegengesehen: "Ich habe keinen Urlaub gebucht für Januar oder Februar. Ich bin seit 14 Monaten hier Trainer bei Eintracht Braunschweig. Ich liebe diesen Job und ich liebe es, für diesen Verein zu arbeiten." Zudem sei er "weiterhin überzeugt, dass wir es zusammen schaffen werden, auch wieder andere Phasen in dieser Saison miteinander zu haben".
BTSV-Keeper Johansson verhindert Rückstand
Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt übernahm der 1. FC Nürnberg am Samstagabend das Geschehen auf dem Rasen, ohne dabei zwingende Chancen herauszuspielen. In der dritten Minute war BTSV-Torwart Marko Johansson erstmals gefordert, als er einen Flachpass vor dem einschussbereiten Stefanos Tzimas abfing. Glück hatten die Niedersachsen elf Minuten später, als Jens Castrop nur knapp an einer Hereingabe von Jander vorbeirutschte (14.).
Die offensiv harmlosen Braunschweiger meldeten sich im ersten Durchgang nur einmal vor dem "Club"-Tor an: Sven Köhlers Kopfball nach einer Ecke war aber zu unplatziert (22.). Die besseren Gelegenheiten hatten die Gastgeber: Tzimas verfehlte den linken Torwinkel knapp (40.), "Löwen"-Keeper Johansson parierte stark gegen Julian Justvan (44.). Und auch in der Nachspielzeit bewahrte der Schwede seine Mannschaft vor dem Rückstand, als er den Schuss von Tzimas abwehren konnte (45.+2).
Horrorstart in Hälfte zwei: Gegentor und Platzverweis
Die Drangphase gegen Ende der ersten Hälfte hatten die Niedersachsen überstanden, dafür wurden sie nach Wiederanpfiff kalt erwischt: Während die BTSV-Profis noch die Mauer stellten, chippte Justvan einen Freistoß blitzschnell in den Strafraum, wohin Tzimas gestartet war - der Grieche schloss wuchtig zum 1:0 ab (49.).
Zwar zeigten die Gäste mit einem Torschuss von Fabio Kaufmann die richtige Reaktion (52.), schwächten sich kurz darauf aber selbst: Der bereits mit Gelb verwarnte Christian Conteh hielt den enteilenden Justvan fest und wurde von Schiedsrichter Patrick Schwengers zu Recht mit Gelb-Rot vom Platz geschickt (59.).
BTSV-Offensive blass
Nürnberg hielt nun den Druck hoch und war dem zweiten Treffer näher als das Scherning-Team, das nur selten gefährlich vor das Gehäuse von Jan Reichert kam. Im Eintracht-Strafraum war deutlich mehr los: Justvan scheiterte per Kopf an Johansson (65.), auch Berkay Yilmaz brachte den Ball nicht im Tor unter (67.).
Erst in den Schlussminuten wurden die Gäste etwas zielstrebiger, Kaufmann köpfte in die Arme von Reichert (81.), der Schuss von Johan Gomez wurde geblockt (83.). Auf der Gegenseite vergab Florian Pick, der alleine auf Johansson zulief, das 2:0 (88.). So blieb es bei der knappen, aber doch schon zehnten Braunschweiger Saisonniederlage - der BTSV blickt schweren Zeiten entgegen.