Thieme gewinnt Zweite Derby-Quali - und schont am Sonntag Contadur
André Thieme erlebt beim Deutschen Spring- und Dressur-Derby in Hamburg-Klein Flottbek ein Auf und Ab der Gefühle. War der Europameister in der Ersten Qualifikation noch mit Contadur ausgeschieden, siegte das Paar zwei Tage später grandios.
In 1:38,43 Minuten gelang Thieme am Freitag mit seinem Parade-Pferd in der mit 53.000 Euro dotierten Zweiten Derby-Qualifikation der schnellste Null-Fehler-Ritt. Der dreimalige Derby-Sieger will dennoch bei seiner Entscheidung bleiben, Contadur am Sonntag im Kampf ums Blaue Band nicht zu reiten.
"Ich habe Angst, dass da etwas hängenbleibt. Da sind dann die Bahnschranken drin und auch der Busch-Oxer. Ich glaube, ich würde ihm damit keinen Gefallen tun", sagte der 48-Jährige aus Plau am See.
Der Hengst hatte am Auftakttag "am Busch-Oxer einen Riesenschreck bekommen" und danach den Mut verloren. Das Derby am Sonntag sollte eigentlich sein letzter Auftritt werden.
Thieme, der im vergangenen Jahr mit Contadur Dritter geworden war, wird nun mit Paule an den Start gehen. "Er ist zwar jung und nicht dafür trainiert, aber ich glaube, ich habe meinen Kandidaten für Sonntag gefunden", strahlte Thieme, der mit seinem Zweitpferd mit nur einem Abwurf Rang 16 belegte.
Auch Mitfavoritin Auffarth bleibt fehlerfrei
Zweiter wurde Shane Breen Scarteen (0/1:39,04), der sich in Hamburg in starker Form präsentiert. Bereits in der Ersten Qualifikation hatte das Duo Platz drei belegt, im Championat war der Ire am Vortag mit Quick Star Dritter geworden.
Auf Rang drei kam der erst 21-jährige Marvin Jüngel (Rothenburg/Saale) mit Balou's Erbin (0/1:48,25). Vielseitigkeitsreiterin Sandra Auffarth (Ganderkesee), am Sonntag Mitfavoritin, blieb mit La Vista ebenfalls fehlerfrei (1:51,62) - Platz acht. Beste deutsche Reiterin war Clara Blau (Bramsche) mit Paul (0/1:51,32) als Siebte. Erstmals ging es über den gefürchteten Derby-Wall.
Am Sonnabend steht der mit 300.000 Euro dotierte Große Preis im Mittelpunkt. Erstmals seit 2008 zählt das Springen nicht zur Millionenserie Global Champions Tour.