French Open: Erstrunden-Aus für Kerber - Korpatsch weiter
Für Angelique Kerber sind die French Open der Tennis-Profis in Paris bereits nach der ersten Runde schon wieder beendet. Die Kielerin verlor am Dienstag ihr Match gegen Arantxa Rus (Niederlande) mit 4:6, 3:6. Tamara Korpatsch kämpfte sich in die zweite Runde.
Die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Kerber, die bei den French Open 2012 und 2018 das Viertelfinale erreicht hatte, musste sich jeden Punkt hart erkämpfen, fand nie durchgängig zu einem Rhythmus und spielte gegen die Nummer 50 der Weltrangliste insgesamt zu inkonstant und fehlerhaft. Nach 1:25 Stunden nutzte Rus den dritten Matchball.
Immer wieder hatten Regenfälle den Start der Matches auf den Plätzen ohne Dach verzögert. Kerber war daher erst am späten Nachmittag gefordert. Ihr Match gegen die 33 Jahre alte Rus, die im vergangenen Jahr beim WTA-Turnier in Hamburg triumphiert hatte, wurde auf Court 2 verlegt und begann kurz vor 16.30 Uhr. "Für mich waren die Bedingungen definitiv nicht die besten", sagte Kerber im ARD-Interview.
Zu viele vermeidbare Fehler
Die frühere Weltranglistenerste, die nach ihrer Babypause zuletzt beim WTA-Turnier in Rom das Achtelfinale erreicht hatte, erwischte gegen die druckvoll spielende Rus einen miserablen Start. Schnell lag sie 1:4 zurück, glich dann immerhin aus, nur um nach 44 Minuten bei eigenem Aufschlag den ersten Satz zu verlieren. "Für mich war es sehr schwierig, den Rhythmus zu finden", betonte Kerber.
Auch im zweiten Satz kassierte Kerber umgehend ein Break, wieder glich sie aus, doch immer wieder unterliefen ihr aus der Defensive heraus bei langen Ballwechseln vermeidbare Fehler. Auch Rus leistete sich zahlreiche vermeidbare Fehler, allerdings verzeichnete die Niederländerin auch deutlich mehr Gewinnschläge aus Kerber.
Korpatsch behält die Nerven im Tiebreak
Tamara Korpatsch aus Hamburg schaffte indes den Einzug in die zweite Runde. Sie schlug in einem spannenden Match Ashlyn Krueger aus den USA mit 4:6, 6:4, 7:6 und wehrte dabei einen Matchball ab. Den Tiebreak im dritten Satz entschied sie mit 11:9 für sich.
Nach drei Stunden stand der Sieg der 29-Jährigen fest. "Das war ein hartes Match, aber ich habe gekämpft bis zum Ende", sagte Korpatsch. Sie trifft nun auf die an Nummer sieben gesetzte Chinesin Zheng Qinwen.
"Das hat sie sich wirklich verdient, hier in der zweiten Runde zu stehen." Ex-Bundestrainerin Barbara Rittner
Dabei hatte sie wegen hartnäckiger Rückenschmerzen vor dem Turnier "zwei Monate pausiert und gar nichts gemacht und nur eine Woche Vorbereitung gehabt", sagte sie. Die Krämpfe im Fuß am Ende des dreistündigen Schlagabtausches habe sie "versucht, zu ignorieren". Mit Erfolg.
"Riesenglückwunsch für diese Löwen-Kämpferin Tamara Korpatsch", sagte Ex-Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport: "Das hat sie sich wirklich verdient, hier in der zweiten Runde zu stehen." Aber reicht die Kraft auch für Zheng Qinwen als nächste Gegnerin? "Selbst wenn ich halb kaputt bin oder ganz kaputt - da ist immer noch Kraft da zum Kämpfen", betonte die Hamburgerin, die durch den Erstrundensieg im Stade Roland Garros auch realistische Chancen auf eine Olympia-Qualifikation hat.