Erstrundenaus für Kerber bei Australian Open in Melbourne
Angelique Kerber ist bei den Australian Open bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Bei ihrem Grand-Slam-Comeback musste sich die 35-Jährige am Dienstag in Melbourne der Amerikanerin Danielle Collins mit 2:6, 6:3, 1:6 geschlagen geben.
Collins, 2022 beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison im Finale, verwandelte nach 1:52 Stunden ihren zweiten Matchball gegen die Kielerin. "Es war nicht mein bestes Tennis, das habe ich auch gemerkt. Trotzdem habe ich alles probiert. Ich weiß, ich muss geduldig sein", sagte Kerber nach dem 2:6, 6:3, 1:6 gegen die US-Amerikanerin Collins am Dienstag: "Ich brauche Zeit. Es ist eine Herausforderung, aber der gehe ich nach."
Kerber: "Ich weiß, dass ich dran bin"
Für die frühere Weltranglistenerste und Turniersiegerin von 2016 war es in Melbourne das dritte Erstrundenaus in Folge, 2023 war sie aufgrund der bevorstehenden Geburt ihrer Tochter Liana nicht angetreten. "Ich weiß, dass ich dran bin. Aber ich brauche Matches, Turniere und ein, zwei Siege, die das Selbstvertrauen hochhalten."
Kerber hatte vor ihrem Auftritt am Yarra River von einem "Kaltstart" gesprochen, nach ihrem Comeback beim United Cup zum Jahresbeginn mit vier Einzel-Niederlagen aus fünf Spielen wollte sich die 35-Jährige nicht zu viel Druck machen - und mit Collins hatte sie gleich einen dicken Brocken erwischt.
Collins eine Kategorie zu hoch
Mit dem druckvollen Spiel der Weltranglisten-62. und Finalistin von 2022 hatte Kerber zunächst Probleme, schon früh schüttelte sie immer wieder ratlos den Kopf. Im zweiten Satz steigerte sie sich deutlich, pushte sich auch mal.
2019 war Kerber der US-Amerikanerin beim ersten Major-Turnier des Jahres bereits einmal klar unterlegen gewesen, am Dienstag drehte Collins dann zu Beginn des dritten Satzes entscheidend auf, Kerber hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Collins nutzte ihren zweiten Matchball zum Sieg.
"Natürlich hätte ich mir gewünscht, hier ein, zwei Runden mehr zu spielen. Aber auf der anderen Seite spüre ich, dass ich da und dran bin", sagte Kerber. "Ich hätte mir eine etwas einfachere Auslosung gewünscht, aber ich weiß, dass es bei mir nichts Einfaches gibt. Das war noch nie so. Und deshalb werde ich jetzt das Positive mitnehmen und versuchen, weiterzuarbeiten und Geduld zu haben."
Comeback nach Babypause
Ihr letztes Grand-Slam-Match hatte die dreimalige Major-Gewinnerin 2022 in Wimbledon gespielt, im Februar 2023 war sie Mutter geworden und arbeitete seitdem hart für ihre Rückkehr. Kerber hatte vor dem Turnier betont, dass Niederlagen sie immer noch schmerzten - auch wenn sie als Mutter gelernt habe, damit entspannter umzugehen: "Wenn ich zurück im Hotel bin, muss ich wieder jemand anderes sein. Und das ist schön."
Spätestens bei den Masters-1000-Turnieren in Indian Wells und Miami im Frühjahr will Kerber wieder angreifen. Ob sie davor auch in Doha oder Dubai spielt, steht noch nicht fest. Erst einmal möchte Kerber die Erfahrungen ihrer ersten längeren Reise mit Kind und Familie reflektieren. Ihr erstes Fazit der Phase Kerber 2.0 fiel trotz des Ausscheidens positiv aus. "Es hat alles gut funktioniert. Es war so, wie ich es mir vorgestellt habe."