Australian Open: Zverev vor machbaren Aufgaben
Alexander Zverev hat für die am Sonntag beginnenden Australian Open eine gute Auslosung erwischt. Der Tennis-Weltranglistenzweite aus Hamburg trifft in Melbourne auf den Franzosen Lucas Pouille - die Nummer 104 der Welt ist mit einer Wildcard am Start.
Gegen Pouille hat Zverev noch nie gespielt, der 30-Jährige war 2019 immerhin bis ins Halbfinale vorgestoßen. Auf dem Weg zum ersten Grand-Slam-Turnier seiner Karriere steht Deutschlands Nummer eins zunächst vor machbaren Aufgaben. In der dritten Runde könnte der 27-Jährige auf den Australier Nick Kyrgios treffen, im Viertelfinale auf den Norweger Casper Ruud.
Die ganz dicken Brocken Carlos Alcaraz (Spanien) oder Novak Djokovic (Serbien) drohen erst im Halbfinale. Die beiden Mitfavoriten würden bereits im Viertelfinale aufeinandertreffen. Titelverteidiger Jannik Sinner (Italien) ist als Nummer eins der Setzliste in der anderen Turnierhälfte angesiedelt.
Zverev gut gelaut und fit
Nicht nur wegen der günstigen Auslosung präsentierte sich Zverev bei einem Charity-Match mit Djokovic in der Rod Laver Arena gut gelaunt: "So etwas habe ich vor dem Start des Turniers auch noch nicht erlebt", staunte der Deutsche angesichts der vollbesetzten Ränge im größten Stadion der Anlage. Dass er das "Match" nach einem Satz mit 6:7 (6:8) verlor, tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Die beim United-Cup erlittene Bizeps-Verletzung scheint keine Probleme mehr zu bereiten: "Ich fühle mich gut und auch die Aufschläge sind okay." Bis es für ihn wirklich losgeht, irgendwann zwischen Sonntag und Dienstag, wenn in Melbourne die erste Runde ausgetragen wird, kann sich Zverev also auf die Feinheiten konzentrieren.
Becker traut Zverev viel zu
Boris Becker traut Zverev den Triumph in Melbourne zu: "Ich glaube, er hat alle Fähigkeiten dieses Jahr". Schon in der Vorsaison habe Zverev "fantastisch gespielt, hat zwei Master-Turniere gewonnen, also es fehlt nicht an der Qualität seines Spiels". Die ganz großen Turniere werden aber im Kopf entschieden, so Becker: "Die zweite Woche bei einem Grand Slam hat mit Tennis nichts zu tun. Da geht es um die mentale Einstellung, um die Psyche und so weiter. Ich hoffe es für ihn, dass er jetzt sozusagen die Lösung gefunden hat, die er dann braucht, weil das fehlt ihm noch in seiner Liste an großen Erfolgen."
Fünf Nord-Spielerinnen scheitern in Qualifikation
Die Damen-Konkurrenz beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres findet derweil ohne norddeutsche Beteiligung statt. Nachdem die Neumünsteranerin Mona Barthel und die Hamburgerinnen Noma Noha Akugue, Ella Seidel und Tamara Korpatsch bereits an den Vortagen in der Qualifikation ausgeschieden waren, verpasste am Donnerstag auch Eva Lys den Sprung ins Hauptfeld. Die in der Qualifikation an Nummer 23 gesetzte Hamburgerin unterlag im entscheidenden Match der Australierin Destanee Aiava mit 1:6, 6:2, 4:6.