Außenseiter Zverev bei den ATP Finals: "Eine Ehre, dabei zu sein"
Für Alexander Zverev ist schon die Teilnahme an den ATP Finals der besten acht Tennisprofis des Jahres ein Erfolg. Doch die Außenseiterrolle liegt dem Tennis-Olympiasieger aus Hamburg, der am Montag sein Auftaktmatch in Turin bestreitet.
Noch ein Turnier, dann geht es für Alexander Zverev in den Urlaub. Für den prestigeträchtigen Saisonabschluss mobilisiert er noch einmal alle Kräfte. Die Teilnahme an den ATP Finals bedeutet dem 26-Jährigen viel: "Ich genieße es einfach, zu den acht besten Spielern der Welt zu gehören und mich mit ihnen messen zu können. Es ist ein Prestige-Event, eine Ehre, dabei zu sein, und ich sehe es nicht als selbstverständlich an."
Nach seiner schweren Fußverletzung im vergangenen Jahr und holprigen Monaten bis zum Sommer, als es sportlich schließlich wieder besser lief, war es ein steiniger Weg für Zverev nach Turin. Das Turnier ist für den Weltranglistenachten eine wichtige Bestätigung, dass sich harte Arbeit und Widerstandsfähigkeit am Ende auszahlen.
In Monte-Carlo noch einmal Kraft getankt
Immerhin, den stressigen Umweg über Sofia konnte er sich am Ende doch sparen. In seiner Sorge, die Qualifikation für die Finals zu verpassen, hatte er nach seinem Achtelfinal-Aus beim Masters-1000-Event in Paris-Bercy schnell noch für das kleine Turnier in der bulgarischen Hauptstadt gemeldet. Weil die Konkurrenten um das Turin-Ticket dann aber patzten, sagte Zverev seine Teilnahme wieder ab und tankte stattdessen noch ein paar Tage Kraft in seiner Wahlheimat Monte-Carlo.
Kraft, die Zverev nach einem anstrengenden Comeback-Jahr mit vielen Aufs und Abs beim letzten Auftritt in dieser Saison gebrauchen kann. Denn zuletzt wirkte der 26-Jährige müde, quälte sich mehr durch seine Partien.
Die Außenseiterrolle liegt Zverev
Doch in Italien will Zverev nun noch einmal alles aus sich herausholen. Zumal er sich in der Außenseiterrolle wohlfühlt, auch bei seinen beiden Titelgewinnen war er nicht als Favorit angereist. 2018 setzte er sich im Finale gegen Novak Djokovic durch, der seinen siebten Titel anpeilt und damit alleiniger Rekordsieger der ATP Finals wäre. 2021 besiegte Zverev im Endspiel den Russen Daniil Medwedew, auf den er in diesem Jahr bereits in der Vorrunde trifft.
Weitere Gruppengegner sind zum Auftakt am Montag (14.30 Uhr) Wimbledonsieger Carlos Alcaraz aus Spanien, gegen den er bei den US Open im Viertelfinale ausgeschieden war, und Medwedews Landsmann Andrej Rublew, gegen den Zverev die jüngsten drei Partien allesamt verloren hat.
"Im Großen und Ganzen zufrieden"
"Sicher, ich habe keinen Grand-Slam-Wettbewerb gewonnen und auch nicht die Turniere, die ich in den vergangenen Jahren für mich entscheiden konnte", resümierte Zverev schon einmal vorab, "aber im Großen und Ganzen kann ich zufrieden sein." In Turin kann der Hamburger ohne Druck aufspielen und seine Jahresbilanz vielleicht noch weiter aufpolieren.