Pascal Hens - Populärer Pokalsammler
Pascal Hens zählt zu den bekanntesten deutschen Handballprofis. Das liegt nicht nur an der eindrucksvollen Titelsammlung, die der Rückraumspieler vorzuweisen hat.
Der Irokesenschnitt wurde sein Markenzeichen. Schrill, beliebt und sportlich extrem erfolgreich - so lässt sich der 33 Jahre alte linke Rückraum-Spieler betiteln. Weltmeister, Europameister, deutscher Meister, Gewinner der Champions League, Europapokalsieger sowie diverse Supercup-Titel: Es gibt kaum eine Trophäe, die Pascal Hens in seiner Karriere nicht eingesammelt hat. Einzig das Olympische Gold ist nicht vertreten, bei den Spielen in Athen 2004 reichte es "nur" zu Silber. Nicht nur dank seiner Erfolge gilt Hens als der wohl bekannteste deutsche Handballer.
Der Sprung ins kalte Wasser
Beim Wiesbadener Verein TG Kastel unternimmt Hens als Sechsjähriger seine ersten Wurfversuche im Handball. Von seinen späteren 2,03 m weiß der Junior da noch nichts. "Das mit der Größe kam erst später“, scherzt Hens auf seiner Internetseite. Der erste Profi-Vertrag lässt trotzdem nicht lange auf sich warten. Nach Zwischenstationen bei den Nachbarvereinen TV Kostheim und Eintracht Wiesbaden klopft der Bundesligist SG Wallau-Massenheim an die Tür des 19-Jährigen. Martin Schwalb, Trainer des Erstligisten, möchte ihn unter Vertrag nehmen. "Es war wirklich großes Glück für mich, mit Martin Schwalb arbeiten zu können. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken“, betont der gelernte Bürokommunikationskaufmann auf seiner Homepage.
Rasanter Aufstieg
2000 feiert der talentierte Rechtshänder sein Bundesligadebüt. Seine fünf Tore in der Partie gegen Schutterwald sind hinterher jedoch Makulatur - Hens ist wegen eines Formfehlers im Spielerpass nicht spielberechtigt gewesen. Nach dem kuriosen Karrierestart geht es dann ganz schnell: Bereits 2001 beruft ihn Bundestrainer Heiner Brand in die Nationalmannschaft. Seine Premiere für Deutschland feiert Hens noch im selben Jahr gegen Norwegen. Die Handball-EM 2002 in Schweden stellt den jungen Spieler auf die erste internationale Probe - und er besteht. Hens habe "großen Anteil am vorzeitigen Einzug ins Halbfinale“ gehabt, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Den Europameistertitel verpasst die deutsche Mannschaft mit Platz zwei nur knapp. Bei der WM 2003 in Portugal setzt Bundestrainer Brand erstmals volles Vertrauen in den Neuling: Durch verletzungsbedingte Ausfälle einiger Stammspieler spielt Hens an vorderster Front. Mit Erfolg: Die DHB-Auswahl wird Vize-Weltmeister.
Die Qual der Wahl
Kein Wunder, dass "Pommes“ nach den guten Leistungen auf internationalem Parkett zwischen zahlreichen Club-Angeboten wählen kann. Eine längere Verletzungspause nutzt er dazu, sich Gedanken über den Wechsel zu machen. Seine Wahl fällt auf den HSV Hamburg. "Ich habe alle Vorteile der Vereine aufgelistet und am Ende hatte der HSV die Nase vorn", erklärt Hens in der "Handballwoche“. Nach einer holprigen Anfangsphase an der Elbe setzt sich der 24-Jährige ein ehrgeiziges Ziel: Bei der Europameisterschaft 2004 in Slowenien will er ganz nach oben. Gesagt - getan. Die deutsche Mannschaft gewinnt den Titel. Auch dank der Lobgesänge der Medien nimmt die Popularität von Hens immer weiter zu. Im selben Jahr erhält er die Auszeichnung "Sportler des Jahres“ in Hamburg.
- Teil 1: Der Sprung ins kalte Wasser
- Teil 2: Reha-Klinik statt Riesenturniere