Nowak: Wolfsburgs "Nummer 10 der Herzen"
Krzysztof Nowak lief 83 Mal im VfL-Trikot auf - zuletzt am 10. Februar 2001. Am 26. Mai 2005 starb er an der Nervenkrankheit ALS. Doch in den Herzen der Wolfsburger lebt der Pole weiter.
Beim VfL Wolfsburg waren in der Bundesliga schon viele namhafte Spielgestalter aktiv: Marcelinho, Stefan Effenberg, Andres d'Alessandro oder Zvjezdan Misimovic trugen die bedeutsame Rückennummer 10 auf dem Trikot - doch zur "Nummer 10 der Herzen" kürten die Fans einen Profi, der unspektakulär spielte und lediglich 83 Partien im VfL-Dress absolvierte: den Polen Krzysztof Nowak, der am 26. Mai 2005 im Alter von 29 Jahren nach schwerer Krankheit starb.
1996 Debüt in Wolfsburg
Nowak, am 27. September 1975 in Warschau geboren, begann als Zehnjähriger mit dem Fußballspielen und war für Ursus Warschau, Sokol Pniewy, Sokol Tychy, Panachaiki Patrasa (Griechenland), Legia Warschau und Opal Lubosz aktiv. Zwischendurch fand er sogar Zeit für das Abitur. 1996 wechselte er nach Brasilien zu Atletico Paranaense. Von dort lockte ihn zwei Jahre später Wolfsburgs Trainer Wolfgang Wolf in die Bundesliga. "Ich wollte unbedingt nach Europa, weil es hier die stärksten Mannschaften gibt. Beim VfL sah ich eine Perspektive", erklärte Nowak später einmal in einem Interview.
Erkrankung im Jahr 2000
Nowak nutzte seine Chance, etablierte sich bei den "Wölfen" auf Anhieb. 30 Partien im ersten Jahr, 33 im zweiten, dazu UEFA- und DFB-Pokal - Nowak war Stammspieler. Doch im Jahr 2000 erkrankte er an der heimtückischen Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), bei der die behandelnden Ärzte zunächst Probleme hatten, zu einer Diagnose zu kommen. Einige Bundesligaspiele für den VfL konnte er anfangs noch absolvieren, aber nach und nach zollte er seiner Krankheit Tribut. Am 10. Februar 2001 gegen Hertha BSC stand er zum letzten Mal in einer Bundesligapartie auf dem Platz. Jahrelang besuchte er, bereits entkräftet im Rollstuhl sitzend, mit seiner Familie die Spiele seines Vereins. Als "Nummer 10 der Herzen" wurde sein Name stets am Ende der Mannschaftsaufstellung verlesen.
Stiftung hilft ALS-Patienten
Die 2002 von ihm in Wolfsburg gegründete "Krzysztof Nowak-Stiftung" widmet sich dem Kampf gegen ALS, die eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems ist und in der Schulmedizin bislang als unheilbar gilt. Der Grundstock des Stiftungs-Vermögens betrug 250.000 Euro, der bei einem Freundschaftsspiel des VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern München zusammenkam.