Flensburg-Handewitt Dritter beim Final Four - RN Löwen Pokalsieger
Die SG Flensburg-Handewitt ist beim Final Four um den deutschen Handball-Pokal Dritter geworden. Im "kleinen Finale" bezwangen die Schleswig-Holsteiner ihren Bundesliga-Rivalen TBV Lemgo Lippe mit 28:23 (17:11). Im Anschluss setzten sich die Rhein-Neckar Löwen im Krimi gegen Meister SC Magdeburg durch.
"Es war für uns heute extrem wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl nach Hause fahren und ein bisschen das Lächeln in die Gesichter zurückkriegen. Wir wollen uns unbedingt mit einem Sieg verabschieden", sagte SG-Coach Maik Machulla. Einen Tag nach der deutlichen 31:38-Niederlage im Vorschlussrunden-Duell mit den Rhein-Neckar Löwen war sein Team am Sonntag von Beginn an auf Wiedergutmachung aus gewesen und hatte sich rasch eine beruhigende 9:2-Führung herausgeworfen (13.). Der Flensburger Wucht aus dem Rückraum hatte Lemgo nicht viel entgegenzusetzen. Die Westfalen vermochten es nicht, die Kreise von Teitur Örn Einarsson und Jim Gottfridsson entscheidend einzuengen.
Zudem zeigte SG-Keeper Kevin Möller in den ersten 30 Minuten mit 45 Prozent gehaltener Bälle eine Gala-Vorstellung. Zum Vergleich: Das Torhüter-Duo des TBV, Finn Zechner und Urh Kastelic, parierte vor der Halbzeit gemeinsam zwei Würfe.
Lemgo schöpft nur kurz Hoffnung
Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst so, als könne Lemgo noch einmal für Spannung sorgen. Nach dem Treffer von Lukas Hutecek zum 14:19 (36.) hatte der viermalige DHB-Pokalsieger den zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand auf fünf Treffer verkürzt. Flensburg erhöhte hernach jedoch umgehend wieder die Schlagzahl und sorgte mit einem 4:0-Lauf zum 23:14 (42.) endgültig für klare Verhältnisse.
Obgleich das Spiel entschieden war und auf die SG in den kommenden Wochen schwere Aufgaben in Meisterschaft und der European League warten, schaltete das Machulla-Team anschließend nicht in den Verwaltungsmodus, um Kräfte zu sparen. Die SG war bis zum Schluss bemüht, sich für die herbe Halbfinal-Schlappe gegen die Rhein-Neckar Löwen zu rehabilitieren. Auch wenn der Vorsprung noch ein wenig schmolz, war es eine rundum gelungene Vorstellung der Norddeutschen.
Rhein-Neckar Löwen triumphieren im Siebenmeter-Drama
Im Endspiel am Sonntagnachmittag setzten sich die RN Löwen in einem denkbar knappen Spiel durch und gewannen zum zweiten Mal den DHB-Pokal. Die Mannheimer rangen Meister Magdeburg mit 36:34 (31:31, 27:27, 16:13) nach Siebenmeterwerfen nieder. Linksaußen Uwe Gensheimer (9/5) und Nationalspieler Juri Knorr (7/1 Tore) waren vor 19.750 Zuschauerinnen und Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena die besten Werfer für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze.
Die Magdeburger verloren derweil ihr drittes Pokal-Endspiel in Folge und müssen weiter auf den dritten Triumph in der Pokal-Geschichte warten. Das Finalturnier um den DHB-Pokal wurde erstmals seit 29 Jahren nicht mehr in Hamburg, sondern in Köln ausgetragen.