Johannes Golla von der SG Flensburg-Handewitt (l.) im Zweikampf mit Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen). © picture alliance/dpa Foto: Marco Wolf
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AUDIO: SG-Kapitän Golla: "Es tut extrem weh" (1 Min)

Desaster beim Final Four: Flensburg-Handewitt geht gegen Löwen unter

Stand: 16.04.2023 14:11 Uhr

Der Traum vom fünften DHB-Pokal-Triumph ist für die SG Flensburg-Handewitt seit Sonnabend passé. Der Handball-Bundesligist ging beim Final Four in Köln im Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 31:38 (13:19) unter.

von Christian Görtzen

Einige SG-Fans waren offenbar so enttäuscht von der Leistung ihres Teams, dass sie dies in der Arena auch deutlich zum Ausdruck brachten. Und das wiederum erzürnte SG-Trainer Maik Machulla. "Wenn Einzelne meinen Spielern vorwerfen, nicht alles zu tun und dass sie Herz und Leidenschaft für diesen Verein zeigen sollen, dann macht mich das wütend. Es ist unfassbar respektlos gegenüber meinen Spielern, dass man sich nach dem Spiel hinstellt und ihnen vorwirft, dass sie nicht alles gegeben haben", sagte der 46-Jährige.

Machulla kritisiert einige SG-Fans scharf

Es tue ihm "extrem weh, wenn meine Spieler wütend in die Kabine gehen, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlen. Wir haben heute sicher nicht unser bestes Spiel und alles richtig gemacht, aber wir haben gekämpft. Den Spielern vorzuwerfen, sie hätten nicht alles gegeben, ist eine Unverschämtheit", so Machulla. Zugleich stellte er klar: "Es ist nur eine kleine Gruppe. Die meisten Fans sind immer für uns da und unterstützen uns."

"Eine der schlechtesten Leistungen seit langem." SG-Kapitän Johannes Golla

Fakt ist aber auch, dass die zuvor in 21 Pflichtspielen ungeschlagenen Schleswig-Holsteiner gegen die Löwen einen enttäuschenden Auftritt hingelegt hatten. Das räumte auch SG-Kapitän Johannes Golla im Interview mit dem NDR ein: "Es war sicherlich eine der schwächsten Leistungen, die wir seit langem gezeigt haben. Und das ist natürlich der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür. Es tut extrem weh."

Der gebürtige Flensburger Juri Knorr führte die Löwen meisterhaft ins Finale gegen den SC Magdeburg am Sonntag (15.40 Uhr). Der deutsche Meister setzte sich im zweiten Halbfinale mit 33:31 (17:13) gegen den TBV Lemgo Lippe durch. Auf Lemgo trifft die SG im Spiel um Platz drei.

Mads Mensah Larsen soll SG-Spiel lenken

Machulla begann mit dem dänischen Weltmeister Mads Mensah Larsen auf der Mittelposition. Der Schwede Jim Gottfridsson, der erst Anfang des Monats sein Comeback nach einem Handbruch gegeben hatte, nahm zunächst auf der Ersatzbank Platz. Trotz einer 4:2-Führung (5.) taten sich die Norddeutschen schwer gegen Löwen, die viel entschlossener auftraten als in den vergangenen Bundesligaspielen.

Nachdem Löwen-Spielmacher Knorr mit seinem vierten Tor bei vier Würfen das 11:9 (18.) für die Kurpfälzer erzielt hatte, brachte Machulla Gottfridsson in die Partie. Das Zusammenspiel zwischen ihm und Mensah begann schlecht: Dem Dänen unterlief sofort ein Fehlpass, den die Löwen zum 12:9 nutzten.

Löwen ziehen Flensburg davon

Auch danach schlichen sich immer wieder technische Fehler in das Spiel der Norddeutschen ein, welche der Gegner konsequent bestrafte. Und nach dem Wechsel auf der Torhüterposition - Joel Birlehm kam für Mikael Appelgren - hatten die Süddeutschen auch einen starken Rückhalt. Der deutsche Nationalkeeper wehrte unter anderem einen freien Wurf von Magnus Röd überragend ab.

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Angetrieben von Knorr spielten sich die Löwen beinahe in einen Rausch und setzten sich durch einen 4:0-Lauf auf 16:10 (26.) ab. So deutlich war für die SG auch der Rückstand zur Pause - bei gerade einmal 13 selbst erzielten Toren. Flensburg fehlte auch ein Rückhalt zwischen den Pfosten - sowohl Benjamin Buric als auch Kevin Möller blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten.

Knorr führt Löwen zum klaren Sieg

Birlehm sorgte schon bald nach Wiederbeginn mit einem weiten Wurf ins leere SG-Tor mit dem 23:16 (36.) für die erste Sieben-Tore-Führung des Außenseiters. Und immer, wenn es schien, als könnte Flensburg etwas näher herankommen, war Knorr zur Stelle. Mit seinem achten Tor (keines davon per Siebenmeter) sorgte er für das 28:22 (43.). Am Ende hatte er zehn Treffer auf dem Konto und wurde zum Spieler des Spiels gekürt.

Spannend wurde es in der Schlussphase nicht mehr. Als Niclas Kirkelökke per Gegenstoß das 35:28 (54.) erzielte, war praktisch alles klar. Für die Flensburger, bei denen Mensah Larsen mit zehn Toren am erfolgreichsten war, war es ein komplett missratener Tag.

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Jubel bei den Handballern der SG Flensburg-Handewitt. © IMAGO / Lobeca

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 15.04.2023 | 23:03 Uhr

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