TSV Hannover-Burgdorf gewinnt Nervenschlacht gegen HSG Wetzlar
Die TSV Hannover-Burgdorf hat in der Handball-Bundesliga ihren 15. Saisonsieg im 20. Spiel gefeiert. Das Team von Trainer Christian Prokop bleibt durch den 34:32 (14:16)-Erfolg gegen die HSG Wetzlar ärgster Verfolger von Tabellenführer Melsungen.
Die Niedersachsen bewiesen dabei Nehmerqualitäten und bewiesen einmal mehr ihre große Klasse. Am vergangenen Sonntag hatte Wetzlar gerade erst die beiden Punkte gegen den THW Kiel (27:25) geholt - und zeigte auch in Hannover eine starke Leistung. Zwischenzeitlich lagen die Hessen mit fünf Toren vorn. Aber: Die "Recken" sind in der Form ihres Lebens und zwangen Wetzlar vor 9.503 Zuschauern am Ende in die Knie. In der Tabelle bleiben sie ganz vorne mit dabei.
Wetzlars Keeper Suljakovic raubt "Recken" die Nerven
Zu Beginn hatte die Partie den erwarteten Verlauf genommen. Hannover führte nach fünf Minuten mit 3:1. Danach wollte der Ball jedoch einfach nicht mehr ins Tor. Wetzlars Schlussmann Anadin Suljakovic wehrte so manchen Wurf ab. Bei 30 Prozent lag die Trefferquote der "Recken" nach zehn Minuten. Und die Hessen führten mittlerweile mit 6:3. Auch nach der ersten Auszeit von Prokop trafen zunächst nur die Gäste. Erst in der 13. Minute beendete dann Renars Uscins die lange Durststrecke der TSV.
Aber angeführt vom nicht minder wurfgewaltigen Stefan Cavor hielt Wetzlar den Favoriten weiter auf Distanz. Nach 20 Minuten hatte Suljakovic schon seine achte Parade verzeichnet - und Lukas Becher traf zum 14:9. Bis zur Pause kamen die Hausherren zwar noch ein bisschen heran, aber Wetzlar raubte dem Meisterschaftskandidaten immer wieder die Nerven.
Hannover-Burgdorf hat die besseren Nerven
Doch die "Recken" kamen wie verwandelt aus der Kabine. Innerhalb von vier Minuten hatten sie zum 17:17 ausgeglichen. Das 20:19 im Nachsetzen von Justus Fischer (38.) war die erste Führung der Gastgeber seit mehr als einer halben Stunde.
Hannover-Burgdorf brachte sich zunächst allerdings selbst wieder aus dem Tritt: Lukas Stutzke sah nach einem harten Einsteigen Rot (39.). Auch wenn Keeper Joel Birlehm den fälligen Siebenmeter von Becher parierte, drehte Wetzlar noch einmal auf. Kurz darauf brachte Dominik Mappes die HSG wieder mit zwei Toren in Front (22:20/42.).
Das Prokop-Team musste sich gehörig strecken - und machte weiter Fehler. Uscins verlor beim Angriff den Ball, Mappes erhöhte auf 26:23 (48.). Doch noch einmal wendete sich das Blatt: Nach einem 4:0-Lauf führte die TSV vier Minuten später aber schon wieder - Fischer traf zum 27:26. Auch wenn es eng blieb, hatte Hannover die besseren Nerven. Gleich zweimal klauten die Niedersachsen in den Schlussminuten den Ball und sicherten sich am Ende den Sieg.
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