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Siegesserie gerissen: THW Kiel verliert in Wetzlar - HSVH gewinnt

Stand: 17.02.2025 15:57 Uhr

Für den deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel war es ein Wochenende zum Vergessen. Am Sonntag riss durch ein 25:27 (12:13) bei der HSG Wetzlar die Siegesserie. Zudem verletzte sich der zukünftige Torwart Gonzalo Perez de Vargas schwer. Der HSV Hamburg siegte mit 35:29 (15:13) beim HC Erlangen.

von Christian Görtzen

Als in Wetzlar der Schlusspfiff ertönte, war allen beim THW Kiel bewusst, dass eine große Chance vergeben worden war. Nicht nur der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz misslang durch die erste Pleite nach zuvor acht gewonnenen Bundesliga-Spielen in Folge.

Das Team von Trainer Filip Jicha hätte bis auf zwei Punkte an Spitzenreiter MT Melsungen heranrücken können. Die Nordhessen hatten in der Top-Partie des 19. Spieltags zuvor mit 28:29 beim Titelverteidiger SC Magdeburg verloren. Kiel fiel mit seinen jetzt 28:10 Punkten in der Tabelle hinter Flensburg-Handewitt (ebenfalls 28:10) auf den fünften Platz zurück.

"Es hilft jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu stecken." THW-Profi Rune Dahmke

"Das hätte für uns natürlich ein Super-Spieltag sein können, wenn man sich die anderen Ergebnisse ansieht", sagte THW-Linksaußen Rune Dahmke im NDR Interview. "Jetzt aber wieder alles zu hinterfragen nach solch einer positiven Serie - das ist auch Quatsch. Es hilft jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen einfach weitermachen."

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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THW Kiel kassiert vier Gegentore in Folge

Gegen die HSG Wetzlar hatten sich die Kieler in der Vergangenheit schon so einige Male schwergetan. Und auch nach 20 Minuten des erneuten Aufeinandertreffens sah es nicht danach aus, als sollte sich der Favorit aus dem Norden deutlich durchsetzen können. 8:8 hieß es zu dem Zeitpunkt. Dass die "Zebras" nicht vorne lagen, hatte auch damit zu tun, dass Bence Imre bis dahin zwei Siebenmeter vergeben hatte.

Zwar setzten sich die Schleswig-Holsteiner nach einer Auszeit von Jicha auf 10:8 (23.) ab, doch direkt danach lief drei Minuten lang gar nichts. Dies nutzten die Hessen zu einem 4:0-Lauf aus. Zur Pause lag der THW mit 12:13 hinten.

Kiels Aufholjagd kommt zu spät

Da die Kieler weiterhin zu oft an HSG-Torwart Tim Klimpke scheiterten, wuchs der Rückstand auf vier Tore (17:21, 44.) an. Und dann überdrehten die "Zebras": Johansson mit fehlerhaftem Kreisanspiel, Elias Ellefsen á Skipagøtu mit einem Schrittfehler und Nikola Bilyk mit einem Stürmerfoul - in drei Angriffen nacheinander ging der Ball verloren. Das bestraften die Gastgeber: Zehn Minuten vor dem Ende führte die HSG mit 25:20.

Ein 3:0-Lauf gab den jetzt wieder konzentrierter auftretenden Norddeutschen neue Hoffnung. Und sie setzten nach: Hinten machte Andreas Wolff den Kasten dicht, vorne sorgte Dahmke für das 24:25 (59.). Doch Dahmke verpasste den Ausgleich, er scheiterte an Klimpke. Wetzlar machte durch Tore von Domen Novak und Justin Müller die große Überraschung perfekt. Erfolgreichster THW-Profi war Johansson mit sieben Toren.

Zukünftiger THW-Torwart Perez de Vargas schwer verletzt

Schon am Samstagabend hatte es für die Kieler eine Hiobsbotschaft aus Katalonien gegeben. Beim 32:30-Heimsieg des FC Barcelona gegen Bidasoa-Irún knickte der spanische Nationaltorwart Gonzalo Perez de Vargas, der in der kommenden Saison mit Wolff ein hochkarätiges Torwart-Duo bilden soll, mit dem linken Knie weg und wälzte sich schmerzverzerrt über den Boden.

Vermutet wurde sofort ein Kreuzbandriss - eine Befürchtung, die sich nach einer medizinischen Untersuchung am Montag bestätigte.

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Der zukünftige THW-Torwart Gonzalo Perez de Vargas (FC Barcelona) verletzt sich schwer. © imago images / ABACAPRESS

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HSV Hamburg behauptet sich beim HC Erlangen

Im Gastspiel beim HC Erlangen, der vom ehemaligen Hamburger Coach Martin Schwalb trainiert wird, konnten sich die Hamburger gegen Mitte der ersten Hälfte auf drei Tore (9:6, 18.) absetzen. Zur Pause lagen die Gäste, nicht zuletzt dank der Treffer und Vorlagen von Spielmacher Moritz Sauter, mit 15:13 in Führung.

Zwar wurde es für das Team von HSVH-Trainer Torsten Jansen zehn Minuten vor der Schlusssirene beim 26:25 eng, doch dann setzten sich die Norddeutschen zügig wieder auf vier Tore ab (30:26). Diesen Vorsprung ließen sie sich nicht mehr nehmen. Als beste Werfer steuerten Leif Tissier und Casper Mortensen je sieben Treffer zum doppelten Punktgewinn bei. Die Paraden ihres Torhüters Mohamed El-Tayar waren ein zusätzliches Plus zugunsten des HSVH, der mit jetzt 19:19 Zählern auf Rang acht kletterte.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 16.02.2025 | 19:17 Uhr

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