SG Flensburg-Handewitt verliert Topspiel in Berlin
Die SG Flensburg-Handewitt hat am Donnerstagabend im Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft einen kräftigen Rückschlag erlitten. Nach dem 31:32 (12:18) im Spitzenspiel bei den Füchsen Berlin sind die Titelchancen für die Schleswig-Holsteiner nur noch gering.
Es sieht ganz danach aus, als hätte sich nach dem THW Kiel (26:33 gegen den SC Magdeburg) nun auch die SG aus dem Titelrennen verabschiedet. Flensburg hat nun bereits zehn Minuspunkte (28:10) auf dem Konto. Magdeburg und Berlin liegen in der Tabelle mit jeweils 34:4 Zählern auf den ersten beiden Plätzen. Nur die beiden Erstplatzierten nehmen in der kommenden Saison an der Champions League teil.
Flensburg-Handewitt schnell deutlich hinten
Die Norddeutschen bekamen im "Fuchsbau" sofort einen Eindruck davon, wie herausfordernd die Aufgabe werden würde. Berlin beeindruckte in der Nachholpartie vom 12. Spieltag mit Tempo-Handball aus einer kompakten Deckung heraus sowie Ideenreichtum und Konsequenz in der Offensive. Und so lag die SG nach nur neun Minuten schon mit fünf Toren im Hintertreffen (3:8).
Flensburgs Torhüter Benjamin Buric bedeutete seinen Vorderleuten, dass sie die Ruhe bewahren sollten. Passend dazu verzichtete Krickau darauf, schon früh eine Auszeit zu nehmen.
Erst beim 8:12 (19.) - nach einem Wechselfehler von Lasse Möller, der zu einer Zeitstrafe führte - legte der dänische Coach die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Die Instruktionen brachten aber nicht den gewünschten Erfolg. Mehr noch: Es lief danach ganz und gar nicht. Berlin traf dreimal in Folge - und so hieß es aus Sicht der Schleswig-Holsteiner 8:15 (23.). Die logische Folge: Krickau nahm seine zweite Auszeit.
SG-Keeper Buric nur mit drei Paraden
Flensburg verkürzte den Rückstand bis zur Pause nur um einen Treffer, auf 12:18. Zu mehr reichte es auch deshalb nicht, weil der Rückhalt fehlte. Buric hatte mit einer Paradenquote von 15 Prozent (drei gehaltene Würfe) im Torwartduell mit dem Berliner Dejan Milosavljev (45,83) deutlich das Nachsehen.
Die Flensburger kämpfen,...
Folgerichtig stand nach Wiederbeginn Kevin Möller zwischen den Pfosten. Mit dem dänischen Hünen lief es besser, in der 38. Minute waren es für die SG beim Stand von 19:23 "nur" noch vier Tore Rückstand. Zudem war kurz darauf für Berlins Marko Kopljar aufgrund der dritten Zeitstrafe und damit der Roten Karte vorzeitig Schluss.
... stehen aber letztlich mit leeren Händen da
Flensburg blieb dran und verkürzte weiter den Rückstand, der ja zeitweise sieben Tore betragen hatte. Nach dem Treffer von Johannes Golla in der 52. Minute hieß es nur noch 25:27. Es war nun packend, Berlin zog wieder auf 31:27 davon (56.).
Doch Flensburg gab nicht auf und war zwei Minuten vor der Schlusssirene wieder auf 29:31 dran. Es reichte aber nicht mehr zum Punktgewinn - auch weil bei einem Wurf des Berliners Mathias Gidsel auf Tor entschieden wurde, obwohl der Ball die Torlinie wohl nicht komplett überschritten hatte. Letztlich unterlag Flensburg denkbar knapp mit 31:32. Bester SG-Werfer war Emil Jakobsen mit acht Toren.