SG Flensburg-Handewitt kämpft sich zum Sieg in Stuttgart
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt hat mit einem Kraftakt das mutmaßliche vorzeitige Aus im Rennen um die deutsche Meisterschaft abwenden können. Beim TVB Stuttgart gelang am Sonntag ein 32:30 (15:19).
Es hatte lange Zeit nicht gut ausgesehen für die Mannschaft von SG-Trainer Maik Machulla. Letztlich aber gelang den Flensburgern eine Punktlandung. Fast die gesamte Spielzeit über hatten sie hinten gelegen, doch in der Schlussphase drehten sie die Partie. Die Hoffnungen auf den Gewinn der vierten deutschen Meisterschaft sind auch nach dem ersten Bundesliga-Spieltag nach der WM-Pause intakt.
Flensburg scheitert immer wieder an Heinevetter
Dabei war den Schleswig-Holsteinern der Start in die Partie beim Tabellen-15. gänzlich misslungen. Vorne wurden die Gelegenheiten nur halbherzig ergriffen - und wenn, dann kam Stuttgarts Schlussmann Silvio Heinevetter oft mit seinen Händen an den Ball. Zudem war die eigene 6-0-Deckung von Kompaktheit weit entfernt. Von all dem hatte Machulla schnell genug: Nach nicht einmal sieben gespielten Minuten legte er schon die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch - Auszeit. 1:5 stand es zu diesem Zeitpunkt.
Danach wurde es zeitweilig etwas besser. Der dänische Weltmeister Mads Mensah Larsen, der auf der Mitte-Position im Rückraum den verletzten Schweden Jim Gottfridsson (Handbruch) vertrat, beruhigte das anfangs fahrige Spiel der Norddeutschen. Nach und nach kam die SG heran. Nationalspieler Johannes Golla traf in der 22. Minute sogar zum 12:12 - es war das erste Remis seit dem 0:0. Nur: So ging es nicht weiter. Immer wieder stand Heinevetter einem Torerfolg der SG im Weg. Die Folge: Zur Pause lag Flensburg mit 15:19 zurück.
SG-Trainer Machulla wieder schnell bedient
Machulla wollte mit einem Wechsel auf der Torwart-Position einen neuen Impuls setzen. Für den Bosnier Benjamin Buric, der nur eine Paradenquote von 17,39 Prozent hatte (Heinevetter 37,5 Prozent), kam nun Kevin Möller ins Spiel. Der Däne mühte sich nach Kräften, aber bei seinen Vorderleuten lief einfach nicht viel zusammen. Und so wiederholte es sich, dass Machulla erneut eine frühe Auszeit nahm (37./17:23).
Aber für Flensburg ging es zunächst nicht richtig voran. Der ehemalige Hamburger Jan Forstbauer sorgte mit seinem vierten Treffer für das 24:19 der Gastgeber (42.). Mit einem schönen Kempa-Trick von Aaron Mensing und August Pedersen kamen die Norddeutschen aber wieder auf 25:27 heran (49.). Und letztgenannter Norweger legte auch flugs das 26:27 nach.
Jetzt waren die Flensburger endlich in der Spur. Petersens Landsmann Magnus Röd stellte drei Minuten vor der Schlusssirene mit dem 30:29 die erste Führung für die Schleswig-Holsteiner her. Auf die Norweger war in der Schlussphase Verlass: Röd sorgte 50 Sekunden vor dem Ende der Partie für das 32:30. Das reichte. Erfolgsreichste SG-Spieler waren Golla und Mensing mit jeweils sechs Toren.