Schock für Flensburg: Gottfridsson erleidet bei Handball-WM Handbruch
Für den Schweden Jim Gottfridsson ist nach einem Handbruch die Handball-WM vorzeitig beendet. Folgen hat die Verletzung auch für seinen Club SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga - der Spielmacher fällt monatelang aus.
"Es ist furchtbar frustrierend, weil ich davon geträumt habe, zu Hause ein WM-Finale zu spielen", wird der Rückraumspieler auf der Homepage des schwedischen Verbandes zitiert. Gottfridsson steht dem Co-Gastgeber des Turniers nicht nur in der entscheidenden Phase nicht mehr zur Verfügung, er muss voraussichtlich zwei Monate pausieren.
Das trifft auch die Flensburger hart: Allein im Februar stehen acht Pflichtspiele im DHB-Pokal, in der EHF European League und in der Bundesliga an. Seinen Ausfall wird die SG kaum kompensieren können.
Eigentlich eine harmlose Szene...
Das Missgeschick passierte Gottfridsson am Mittwochabend in der Anfangsphase des Viertelfinalduells mit Ägypten, das Schweden mit 26:22 gewann. "Ich glaube, ich bin im Trikot eines Gegners hängen geblieben", schilderte der 30-Jährige die Szene.
Zunächst war lediglich von einer Fingerverletzung ausgegangen worden, eine Röntgenuntersuchung in der Nacht ergab jedoch die schwerwiegende Diagnose. Eine Operation sei unumgänglich, berichtete Gottfriddson: "Ich war gestern Abend sehr traurig und habe ein paar Tränen vergossen, ich habe eineinhalb Stunden geschlafen."
"Ich leide sehr mit Jim. Er ist einer der besten Spieler der Welt und hatte bisher ein sehr gutes Turnier. Also ist das natürlich schwierig für uns", sagte Schwedens Nationaltrainer Glenn Solberg über den Ausfall von Gottfridsson, der bei der EM 2022 zum besten Spieler des Turniers gewählt worden war.
Schweden trifft am Freitag im Halbfinale auf Olympiasieger und Rekord-Weltmeister Frankreich, der im Viertelfinale die deutsche Mannschaft mit 35:28 besiegt hatte.
SG-Geschäftsführer Glandorf bleibt gelassen
SG-Geschäftsführer Holger Glandorf nahm die Verletzung des Schweden gefasst auf. "Es ist schade, dass es wieder uns trifft, aber die Mannschaft ist erfahren genug, um damit umzugehen", sagte der 39-Jährige am Donnerstag.
Zuvor war schon Flensburgs dänischer Nationalspieler Lasse Möller wegen der Vorstufe eines Ermüdungsbruches in der linken Wade von der WM abgereist. "Wie es mit Lasse weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen", sagte Glandorf. Das erste Pflichtspiel der Flensburger nach dem Turnier in Polen und Schweden ist am 4. Februar das Pokal-Viertelfinale gegen die HSG Wetzlar.